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Gespräch mit Verteidigungsminister Ikanow
#1
Dass Ihn Unmengen an Arbeit erwarten würden, hatte Nikolai Demidow bei seiner Rückkehr erwartet und insgeheim auch darauf gehofft. Ablenkung schätzte er dieser Tage sehr - und wenn es sich dabei auch noch um Arbeit handelte um so mehr. Folglich "schloss" er sich in sein Arbeitszimmer ein und arbeitete bis spät in die Nacht. Berichte, Dokumente, Stellungnahme, Einschätzungen - die Papierstapel wurden kaum dünner. Letztendlich hatte er sich gegen kurz vor 3 Uhr in der Nacht einen Überblick über die Lage verschafft und war zu dem Schluss gekommen, dass sein Eingreifen notwendig war. Infolgedessen hinterließ er einen entsprechenden Auftrag, die Präsidialverwaltung solle Verteidigungsminister Ikanow zu einem Gespräch am kommenden morgen gegen 10 Uhr bitten. Dies, so stellte Nikolai Demidow nüchtern fest, sollte dem Minister genügend Gelegenheit geben, sich vorzubereiten, denn in Nikolai Demidows Augen ergeben sich einige dringliche Fragen in der Angelegenheit um die Grom.

Am Morgen kam die Präsidialverwaltung umgehend dem Arbeitsauftrag nach und informierte das Sekretariat des Verteidigungsministers und kam dabei nicht umhin auf die Dringlichkeit der Angelegenheit zu verweisen. Während dessen bereitete man alles vor und sorgte dafür, dass präsident Demidow ausreichend Tee zur Verfügung stand. Für den Verteidigungsminister stellte man ebenfalls Tee oder aber auch Wasser in gesprudelter oder stiller Variante zur Verfügung sowie eine Kanne firsch gebrühten Kaffees.
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#2
Der Verteidigungsminister erschien auf die Sekunde pünktlich beim Präsidenten, in der Hand seine prall gefüllte Aktentasche. Gekleidet in eine frisch gebügelte und gestärkte Uniform, trat er durch die Tür, die ihm von einem Kremlbediensteten aufgehalten wurde. Vor sich erblickte der Generaloberst a.D. seinen Präsidenten. Innerlich erschrak Ikanow beim Anblick Demidows. Andererseits konnte er den Präsidenten verstehen. Der Tod seines geliebten Sohnes Andrej, der im orceanischen Ozean vor fünf Jahren mit der Koskow unterging, hatte den General schwer getroffen. Nur ein kurzer Moment der Erinnerung, danach straffte sich der Rücken des Militärs und er trat vor die prüfenden Augen Demidows, die ihm jedesmal erschaudern ließen. In einer fließenden Bewegung schlug Ikanow die Hacken der blank polierten Stiefel zusammen, wobei er den ganzen Körper anspannte und somit Haltung annahm. Mit gefasster Stimme, ein tiefer Bass, mit einer Spur innewohnender Autorität, sprach Wassili Wladimirowitsch die gewohnten und zugleich zutiefst ritualisierten Worte:

Tovarishch prezident, ministr oborony Ikanow, zhurnaly ispol'zuyushchiye otchet, chtoby napast' na Groma.
(Genosse Präsident, Minister der Verteidigung Ikanow, meldet sich mit dem Report zum Angriff auf die Grom)

Zugleich stieg dem Minister der aromatische Geruch frisch zubereiteten Kaffees in die Nase. Normalerweise war das favorisierte Getränk des Ministers Tee, doch als alter Panzersoldat war er dem schwarzen Gebräu ebenso zugeneigt. Nach seiner Meldung lockerte sich Ikanows Haltung ein wenig, wartete dennoch auf die Erlaubnis sich zu setzen.
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#3
Im ersten Moment reagierte Nikolai Demidow nicht auf das zackig-resolute auftreten seines 'Ersten Soldaten', sondern lies diesen kurz verweilen ehe er direkt in Wassili Wladimirowitsch Ikanow Augen blickte. Wortlos suchte er darin nach Antworten - nach den Gründen, wie es soweit kommen konnte. Nach einem Augenblick 'erlöste' Nikolai Demidow seinen Minister.

"Stehen Sie bequem, Wassili Wladimirowitsch."

Noch bevor dieser etwas erwidern konnte, wendete sich Nikolai Demidow ab, ließ seinen Minister stehen goß sich selbst einen Tee ein. In beiläufigem Ton forderte er den Minister auf, sich selbst zu bedienen, nicht ohne darauf zu verweisen, dass es ein langer tag werden könnte. Er, Nikolai Demidow selbst, setzte sich in den für diese Art von Gesprächen prädestinierten bequemen Ohrensessel, lehnte sich an und trank den ersten Schluck des heißen Tees während sich Wassili Wladimirowitsch Ikanow ebenfalls setzte. Über den Tassenrand hinweg nahm das Gespräch seinen Lauf.

"Sie haben meine volle Aufmerksamkeit, Wassili Wladimirowitsch.", setzte Präsident Demidow an und gab damit seinem gegenüber die Möglichkeit sich zuerst zu äußern bevor er einige Antworten von seinem Minister erwarten würde.
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#4
Die Präsenz Demidows im Raum machte den Minister immer wieder nervös. Insbesondere der determinierte Blick des Präsidenten ließ Ikanow erschaudern. So als ob er jederzeit in die Gedanken des Uniformierten sehen konnte. Wassili atmete einmal tief ein und wieder aus, dann setzte er sich und goß sich eine Tasse Kaffee ein, die er aber in sicherer Entfernung zu seiner Aktentasche abstellte, aus der er jetzt einige Papiere nahm.

Nikolai Nikititsch, die Entwicklungen in Stralien wurden von uns nicht vorhergesehen. Weder der GRO, noch unsere anderen Nachrichtendienste haben Hinweise auf die Entdeckungen geliefert. Für die GRO übernehme ich die Verantwortung.

Eigentlich trug er keine Verantwortung für die GRO, sondern deren Kommandeur. Aber was wäre er für ein Kommandeur, wenn er sich nicht für seine Soldaten, seine Waffenbrüder, einsetzte?

Die Rebellen ermordeten einen unserer Soldaten, der auf Landgang von ihnen gefangen genommen wurde. Ein erster Sprengstoffangriff auf die Grom beschädigte das Schiff, es blieb aber schwimm- und vor allem kampffähig. Ein Angriff der Rebellen wurde durch die Schiffsbesatzung abgewiesen.

Der Minister hielt kurz inne

Bei einem späterem Angriff mit einem mit Sprengstoff beladenen Boot wurde die Grom weiter beschädigt und ist nun gerade so kampffähig, konnte sich aber aus dem Hafen von Geelong zurückziehen. Durch den Angriff wurden mehrere Matrosen tödlich verwundet. Die STAWKA hat mehrere Handlungsoptionen vorbereitet. Dazu haben wir Truppenverbände nach Neufriedrichsruh verlegt, wo uns Dreibürgen eine Basis zur Verfügung stellt. Dorthin wurde ebenfalls die Trägerkampfgruppe Breschnew verlegt. Ebenso investiert die Luftwaffe momentan alle ihre Transportkapazitäten darin zwei Regimenter der WDW in die Basis zu verlegen.

Vor Ort haben wir einen U-Verband, der bereits einige Ziele mit Marschfkugkörpern beschossen hat.

Wassili legte die Papiere zur Seite und trank einen Schluck Kaffee. Er versuchte die Gesichtsausdrücke des Präsidenten zu deuten, doch die Gesicht Demidows machte es ihm beinahe unmöglich dessen Gedanken aus der Mimik heraus zu interpretieren, obwohl Ikanow diese Kunst hervorragend beherrschte. Die oberste Kaste des androischen Militärs war nie etwas anderes als eine Schlangengrube gewesen. Wie Wölfe konkurierten die Generäle um Macht und Einfluss.

Die Armee wartet auf ihre Anweisungen Towarish Prezident. Die Pfade stehen offen.
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#5
Dass sein Minister gut vorbereitet war, hatte Präsident Demidow erwartet, kannte er doch seine Minister und deren Eigenheiten. Wie immer war Ikanows Darstellung ausführlich - doch dieses mal umschiffte der Verteidigungsminister eine Fragestellung, die durchaus von belang war. So zog Nikolai Demidow an der entsprechenden Stelle eine Augenbraue hoch, ließ jedoch den Minister seinen Vortrag in Ruhe beenden. Als dies geschehen war, hakte Präsident Demidow in sehr sachlich-ruhigem Ton, ja beinahe beiläufig nach - die dies täuschte über die Brisanz der nun folgenden Fragen hinweg.

"Sie erwähnten, die Grom wäre nach dem ersten Angriff sowohl schwimm- als auch kampffähig gewesen - nichts desto trotz konnte der entscheidende Angriff nicht abgewehrt werden. Auch die Schwimmfähigkeit der Grom wurde nicht zum Anlass genommen, sich aus der Gefahrenzone zurückzuziehen und dem Hauptquartier Meldung zu erstatten und weitere Befehle abzuwarten. Ist dies korrekt?", hakte Präsident Demidow nach, um seinem gegenüber die Möglichkeit zu geben sich zu diesem Sachverhalt zu äußern.
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#6
Die Grom erlitt schwere Schäden an Antriebs- und Steueranlage, zudem war der Kommandant der Grom der Meinung seine Position halten zu können. Allerdings gab ich die Erlaubnis, an ihrer Stelle Towarish Prezident, sämtliche Bordbewaffnung zur Selbstverteidigung einzusetzen. Die STAWKA wurde vom Kommandanten auf dem Laufenden gehalten und Admiral Kischow vertraute auf die örtliche Einschätzung.

Nimmt einen Schluck Kaffee und greift nach einem Blatt

Nikolai Nikititsch, zuerst hielt der Kommandant der Grom den Angriff für einen terroristischen Anschlag, als er realisierte, was wirklich los war, wurde die Grom bereits unter Beschuss genommen und konnte nicht mehr einfach den Rückzug antreten.
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#7
"Gut", befand Präsident Demidow trocken - obwohl es natürlich alles andere als 'gut' war. "Sie führten aus, dass dieser weitere Angriff jedoch zurück geschlagen wurde. Man könnte also sagen, der Kapitän war entsprechend gewarnt. Wie lässt sich ihrer Meinung nach erklären, dass in der Folgezeit ein mit - wie Sie ausführten - mit Sprengstoff beladenes Boot die Grom erreichen konnte?", wollte Nikolai Demidow zur weiteren Einschätzung der Lage wissen.
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#8
Nun Nikolai Nikititsch, die Nahbereichsverteidigung der Grom ist gegen Antischiffsflugkörper ausgelegt, nicht gegen improvisierte Sprengwaffen. Die Maschinengewehre, die eigentlich zur Verteidigung gegen solche Angriffe gedacht sind, wurden durch den ersten Angriff unbrauchbar.
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#9
"Dennoch zog es der Kapitän vor mit der Grom vor Ort zu bleiben, obwohl ein Angriff von Land ausging bzw. weitere zu erwarten waren. Ist dies korrekt?", hakte Präsident Demidow erneut nach und fixierte Wassili Wladimirowitsch dabei. Es ging Präsident Demidow dabei weniger um Schuldzuweisungen - dies würde gegebenenfalls eine Verhandlung vor einem Militärgericht ergeben, sondern vielmehr darum die Situation in seiner Gesamtheit einschätzen zu können und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Zum einen Maßnahmen die kurzfristiger Natur waren als auch solche, die langfristig sicher stellen sollten, solche Situationen zukünftig anders zu handhaben.
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#10
Der Kommandeur der Grom versicherte mir, dass...

Ikanow griff nach einem anderen Papier,von dem er etwas ablaß

...er fest davon ausgegangen war, dass es keinen zweiten Angriff auf die Grom geben würde, weil sich er Angreifer dann endgülitg in den Kriegszustand mit Andro eintreten würde. Er fürchtete keinen Agriff von Land. Einerseits wegen der an Bord befindlichen Kampftruppe der Marineinfanterie, andererseits stellt die Bewaffnung der Grom genügend Feuerkraft zur Verfügung um einen Hafen in Schutt und Asche zu legen.
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