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Hirtenbrief zur Fastenzeit 2013
#1
Dieser Hirtenbrief wird im Rahmen der Sonntagsmesse in allen katholischen Gemeinden Andros verlesen.

Hirtenbrief des Metropoliten der androisch-katholischen Kirche zur Fastenzeit 2013

Liebe Schwestern und Brüder,

in wenigen Wochen feiern wir das Osterfest, das Fest der Auferstehung des Herrn. Nun befinden wir uns auf dem Weg zu diesem Fest. Dieser Weg nennt sich Fastenzeit. Es ist eine Zeit deer Besinnung und Umkehr.Diese Zeit ist eine wertvolle Gelegenheit aus dem Alltagstrott auszubrechen und den Blick neu auf Gott auszurichten. Denn ohne Gott haben wir keinen Kompass, ohne den Blick auf Gott irren wir durch die Weltgeschichte und ebenso irrt die Kirche durch die Weltgeschichte, wenn sie nicht konsequent ihren Blick auf Gott richtet. Ohne Gott ist die Kirche nur ein beliebiger privater Verein, wie ein beliebiger Fußballverein.

Gott ist wie ein Sextant und ein Kompass. Beide Geräte sind unumgänglich um das Schiff der Kirche durch die heutigen stürmischen Zeiten zu steuern. Was ist nun das Wesentliche auf das wir uns konzentrieren müssen? Die Nächstenliebe. Gott ist Liebe. Im heiligen Evangelium sagt uns Jesus: "Das was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan."
Dieser Satz ist ein Appell an jeden von uns in jedem unserer Mitmenschen Gott selbst zu erkennen. Jeder Mensch verdient ein würdiges Leben und jeder muss hierzu beitragen. Niemand kann sich damit entschuldigen, dass er nicht zuständig sei. Jeder ist zuständig für die Nächstenliebe. Deshalb müssen wir aufmerksam durch unser Leben gehen und ein offenes Ohr und ein hörendes Herz für die Not unserer Mitmenschen haben. Denn menschliche Not gibt es auch bei uns an allen Ecken und Enden! Diese Not erfüllt mich mit großer Traurigkeit, denn diese Not ist in einem fortgeschrittenen Land wie Andro ein einziger Skandal! Diesen Menschen gilt der Einsatz und die Fürsprache der gesamten Kirche. Sie sind die wahrhaft Reichen, welche im Himmelreich einen Schatz haben.

Die Fastenzeit ist eine Zeit des Verzichts und ebenso müssen wir bewusster leben. Denn überall auf der Welt und bei uns selbst leben Menschen in Armut. Dies ist eine Schande für uns, denn es fehlt nicht an Reichtum. Der Reichtum ist nur ungleich verteilt. Wenn nur ein jeder von uns ein klein wenig verzichtet in seinem Leben und teilt, dann können wir jedem Menschen auf der Welt ein würdiges Leben ermöglichen.

Verzicht zu üben muss auch ein Gebot eines jeden sein, welcher politische Verantwortung trägt. Egal auf welcher Ebene. Hybris und politischer Größenwahn kosten tausende von Menschenleben, wie zur Zeit im Heiligen Land. Dieser Krieg erfüllt mich mit großer Traurigkeit und Sorge. Dieser Krieg ist nicht „gerecht“, denn kein Krieg der Welt kann gerecht sein. Angriffskriege sind immer schwere Sünden. Und erst Recht nicht kann ein Krieg im Geburtsland des Erlösers gerecht sein. Kein Krieg ist von Gott gewollt, denn der Herr ist ein Gott des Friedens, der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Vergebung. Jeder, der den Herrn für einen Krieg instrumentalisiert missbraucht den Namen Gottes für seine eigenen niederen Zwecke! Dieser Krieg ist allein das Produkt größenwahnsinniger Politiker auf beiden Seiten! Die Kirche ruft beide Seiten auf endlich Vernunft anzunehmen und das Leiden der Zivilbevölkerung zu beenden!

Die Kirche pilgert auf den Weg Gottes. Ich ermuntere sie diesen Weg mit mir und vielen anderen zu gehen. Ich wünsche ihnen noch eine besinnliche und reiche Fastenzeit.

Jakowgrad, den 16. März 2013
+Stanislaw Nowak
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