[Adila Aslanova]

Mir geht es erst einmal nur darum, Qasımows Leute hinter Schloss und Riegel zu bringen. Mehr nicht. Die Mitläufer werden wir amnestieren können, sobald diese ganze Angelegenheit vorbei ist. Für den angemessenen Umgang mit den Rädelsführern erwarte ich zeitnah Vorschläge Ihres Ministeriums. Dafür ist es schließlich da.

Erarbeiten Sie auch gleich einen Entwurf für die von Ihnen angesprochene Aussetzung einzelner Verfassungsartikel. Ihre Empfehlung klingt sinnig und sollte dementsprechend zügig umgesetzt werden.

[Bəhram Kazımlı]

*ring*ring* "Welches Gremium wollen Sie befassen mit der Aussetzung?"

[Adila Aslanova]

Den Staatsrat. Den Obersten Sowjet kann man derzeit wohl kaum als beschlussfähig bezeichnen. Falls er es überhaupt jemals war.

[Adila Aslanova]

Das Telefon klingelt erneut.

[Bəhram Kazımlı]

Hebt - auch dieses Mal - persönlich ab und meldet sich mit einem schlichten "Bəli? [Ja?]"

[Adila Aslanova]

Aslanova hier. Ich rufe an, weil ich soeben erfuhr, dass das Militär eigenmächtig separate Haftanstalten eingerichtet haben soll. Stimmt das? Falls ja, wie erklären Sie sich das? Hatte ich den Strafvollzug nicht klar und deutlich allein in Ihre Hände gelegt, Bəhram Muallim?

[Bəhram Kazımlı]

*ring*ring* "Ich fürchte, das stimmt, Adila. Alles andere müssen Sie den Verteidigungsminister fragen, er arbeitet nicht mit den Justizbehörden zusammen... "

[Adila Aslanova]

Ich bin weder Ihr Kindermädchen noch das des Verteidigungsministers, Bəhram Muallim. Sie sind beide erwachsen, also klären Sie diese Angelegenheit gefälligst untereinander. Und das noch heute, wenn ich bitten darf.

Es knackt kurz, dann ist die Leitung tot. Aslanova hat aufgelegt.

[Bəhram Kazımlı]

*ring*ring* "Knallt genervt den Hörer auf die Basis und beginnt, zu fluchen. "

[Bəhram Kazımlı]

Beobachtet die Lage von zu Hause aus. Wenn einer die Macht im Land hatte, dann waren es noch die Streitkräfte und bis jetzt hatte ihn kein Generalstabsmitglied darum gebeten, eine Funktion wahrzunehmen. Auf eigene Faust etwas zu unternehmen, das kam nicht in Frage, er würde seine Familie nicht den fünf Minuten Ruhm opfern.