[Irina Filipowna Gortschakowa]

Nach der Absetzung der Präsidentin des Obersten Gerichts gibt es wieder eine Demonstration vor der Anlage der KASF, diesmal eine große. Auch Arbeiter der KASF, die sich im Streik befinden, nehmen daran teil. Die Menge zieht vereint in Richtung der Duma und des Weißen Hauses.

[Andrej Louwowitsch Kronskij]

Die Regierung subventioniert für die KASF Luftfilter sowie eine Kläranlage. Gleichzeitig muss die KASF die Umweltschutzweisung einhalten und dem Umweltamt des Sozialministeriums die Emissionsdaten wöchentlich zuschicken.

[Irina Filipowna Gortschakowa]

Den Koskowern dauert das aber zu lange.

ABSCHALTEN! SOFORT!

steht auf einem großen Transparent, mit dem sich einige Demonstranten an der Zufahrtsstraße aufgestellt haben. Einige von ihnen tragen demonstrativ Gasmasken. Andere den in Koskow seit der "Großen Schwefelung" oder dem "gelben Tod" üblichen (und wirkungslosen) medizinischen Mundschutz.

[Andrej Louwowitsch Kronskij]

Wir können aber nicht die Fabrik schließen und all die tausend Menschen auf die Straße setzen. Viele von euch selbst arbeiten doch hier.

[Irina Filipowna Gortschakowa]

"Kann man denn die Fabrik nicht solange schließen, bis die Filter eingebaut sind - wenigstens die Filter, von der Kläranlage ganz zu schweigen. So große Verluste wird der Betrieb auch nicht in der Zeit machen - schließlich schenkt die Regierung ihm die neue Umweltschutzausstattung."

Eine Frau:

"Ich arbeite hier, ja. Aber ich streike- wie viele streiken. Vielleicht verbessert sich etwas im Umweltschutz, vielleicht... aber wir kleinen Leute werden doch immer verarscht, egal was kommt! Ich werde übrigens bald ohnehin entlassen. Ich bin achtundvierzig, arbeite mich seit dreiunddreißig Jahren kaputt, habe nichts gesagt, solange der Regierung der Gesundheitsschutz von uns egal war, habe nichts gesagt, als dieser Laden alle Auflagen nicht eingehalten hat, habe nicht gejammert, als ich Hautausschlag hatte, nicht gejammert über Doppelschichten, nicht gejammert über Lohnkürzungen, aber nun reicht es. Soll das Ding doch bankrott gehen, scheißegal-"

Ein Tumult entsteht. Die Frau wird wüst beschimpft. Die Schimpfenden wiederum werden von anderen beschimpft.

"Du wirst entlassen - und wir sollen deshalb auch unsere Arbeit verlieren?!? Bist du noch ganz dicht, Weib??!?"

"Sie hat doch recht!"

"Arbeit ist immer noch Arbeit!"

"Besser keine Arbeit als solche Drecksarbeit-"

"Du spinnst doch! ICH habe eine Familie - nur weil du keine Frau-"

"Ruhe dahinten! Wir demonstrieren hier friedlich!"

Irina will verschwinden, aber inzwischen ist die ganze Zufahrtsstraße blockiert. Arbeiter und Wachleute ringen mit Demonstranten. Demonstranten ringen mit ihren Mitdemonstranten. Plötzlich fliegen Steine. Einige prallen an den Eisenstäben des Tores ab, andere fallen auf der anderen Seite hinunter. Das Transparent reißt plötzlich und fällt in den Dreck.

"IHR lasst uns doch VERRECKEN!! Wir sind euch doch scheißegal!"

"Blien..."

"Schurtwasmie, seid ihr vollkommen bescheuert?!"

[Andrej Louwowitsch Kronskij]

Ich bitte um Ruhe liebe Mitbürger! Ich darf darauf hinweisen, ja es gibt bisher kein Umweltgesetz aber es ist in Arbeit und ja ihr habt dazu den Anstoß geliefert. Eine von euch hat selbst eine Petition an die Duma geschrieben und diese wird derzeit bearbeitet und es gibt schon einen ersten konkreten Entwurf.

Des weiteren gibt es ein Gesundheitsgesetz sowie ein Hygienegesetz. Die Gesundheit aller ist uns also nicht egal. Ich kann eure Wut aber wirklich verstehen.

Ich habe mit der Firmenleitung gesprochen und sie sagen, dass sie die Produktion, auch angesichts der aktuellen Wirtschaftssituation durchaus um 50% drosseln können und vor allem nur nachts die Abgase ablassen.

Die Filter werden binnen einer Woche installiert sein, sowie die Kläranlage in Betrieb genommen.

Es ist natürlich unzumutbar, dass die Abwässer, die Erde und die Luft so verunreinigt werden und daher Mensch, Tier und Umwelt leiden müssen.

Gleichzeitig müssen wir aber daran denken, dass diese Filter nur mittels Subventionen durch Steuergelder zahlbar sind. Ohne die KASF gibt es weder Umsatz noch Gewerbesteuer noch die Lohnsteuer die die Menschen hier erwirtschaften.

Bisher haben alle Regierungen kein Umweltgesetz erarbeitet. Die alte ARP hatte zwar viele Ideen dazu, doch leider kam das Gesetz niemals aufs Papier.

Es steht auf der Agenda der DPA ganz weit oben, parallel zu den Wirtschaftsreformen und der Arbeitsbeschaffung. Wir kümmern uns drum. Versprochen.


*so* :applaus: Super Simulation!!! *so*

[Polizija]

Die Polzei versucht zu schlichten und geht zwischen die Steinewerfer um die Streinherde zu trennen

[Irina Filipowna Gortschakowa]

Irina versucht, den Heimweg anzutreten. Ausschreitungen dieser Art sind ihr nicht geheuer. Von der Ansprache hat sie nur Teile verstanden - der Rest im Lärm untergegangen. Glücklicherweise hat die Polizei die Lage unter ihrer Kontrolle. Schnell ziehen sich die Steinewerfer zurück.

[Schicksal]

Die Firma kippt nachts heimlich Giftmüll in den Fluss

[Schicksal]

Die neuen Umweltschutzbestimmungen und Pläne schaden der Firma mehr als sie nützen. Um die Kosten für die Filteranlagen begleichen zu können, werden massenweise Arbeitnehmer entlassen.