Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Kasaernegelände des Musterungsbüros
#1
Nun war Gregorij schon ein paar Tage auf dem Kasernengelände und hatte sich mit viel Interesse umgesehen. Im Vergleich zu den sogenannten Demokratien die er im Internationale Institut für geostrategische Fragen kennengelernt hatte, war hier ein gewisser Schlendrian zu verspüren. Dies lag vermutlich auch daran, dass sich die Soldaten hier überlegen fühlten. Nun ihm sollte das alles vorerst nicht interessieren. Wichtig war einfach den richtigen Sachbearbeiter im Musterungsbüro zu erreichen. Nun aber wollte er erst einmal seine Ruhe haben. In letzter Zeit hatte er über viele Dinge nachgedacht, vor allem über die Streitkräfte Andros im Vergleich zu anderen Nationen. Derzeit waren die aktiven Kameraden überzeugt alles im Griff zu haben, doch Gregorij Iwanowitsch war immer misstrauisch und verließ sich nie auf Fakten, Ansichten und Augenscheinliches die schon lange keinen Bestand hatten. Auch traute er jedem Staat der kein Freund Andros war jede Schweinerei zu die möglich und machbar war.

Sein Weg führte ihn Richtung Offizierskasino und dort an einen der hinteren Plätze mit der Wand in seinem Rücken. Verdammt alles Fliegerleiden er wollte immer den Rücken frei haben und nur vor sich den Gegner wissen. Am besten einen toten Gegner. Wie hatte sein alter Kommandeur immer gesagt: "Gregorij merke dir eins, nur ein toter Gegner ist ein guter Gegner. Zeige keine Furcht aber auch kein sinnloses Mitleid!" Ja und das hatte er nun davon immer dieses ewige Misstrauen und dieses Taxieren und Einschätzen von Menschen. Doch es hatte ihn auch in der Zeit seiner Luftkämpfe geholfen am Leben zu bleiben. 80 bestätigte Abschüsse gingen in seiner Kampfzeit auf sein Konto. Und jetzt saß einer der besten Piloten Andros hier rum um sich um ein kleines Pöstchen zu bewerben. Verdammt wie war nur alles so gekommen. Er hatte sich doch so sehr auf seine Beförderung zum Generalmajor gefreut und seinem alten Onkel stolz davon erzählt. Doch dann dieser komische Auftrag im IIQG - Institut international des questions géostratégiques die Interessen Andros zu vertreten. Wenn er gewusst hätte was das wirklich heißt !!! Nun ja aber als Soldat fragt man nicht wenn man sein Land beschützen will. Was ihn damals am meisten gestört hatte war der Befehl die Uniform auszuziehen und Zivil zu tragen. Nun seine Kollegen aus den anderen Staaten ging es ebenso auch sie waren Militärs und nicht begeistert Zivilisten zu sein. Verdammt noch mal!! Als die Zeit beim IIQG endlich abgelaufen war konnte er es gar nicht erwarten heim in sein geliebtes Andro zu gelangen. Heißblütige bildhübsche Frauen und eine Kultur die es sonst nirgend wo gab. Ein Staat in dem Männer Männer waren und Frauen herrliche liebreizende Geschöpfe. Andro die Perle seines Lebens.

Und dann erfolgte die große und böse Überraschung für ihn, er musste sich nicht bei den Streitkräften sondern bei der Abteilung für innere Sicherheit im Ministerium des Innern melden. Dort wurde er Wochen um Wochen ausgehorcht um all sein Wissen weiterzugeben. Nun das war ihm anscheinend gelungen und so bekam er vorerst einen Job im Referat VII \ 9. Und wieder wurde Zivil getragen. Die Geschichte machte er vorerst mit, aber vor 3 Wochen hatte er den festen Entschluss getroffen wieder Zurückzukehren in die stolzen Streitkräfte Andros. Nun war er hier und würde sich von einem Grünschnabel sagen lassen müssen was gut für ihn wäre. Ein Schluck Tee würde ihn erst einmal beruhigen.

Vor kurzem war ihm ein Bericht über die Streitkräftestruktur und über die eingesetzten Systeme in die Finger gefallen und seitdem beschäftigte er sich permanent mit den Daten. Viele Dinge wurden verschwiegen, aber auch Tatsachen verdreht dar gestellt worden. Allein das Mehrzweckkampfflugzeug MeF-14 hatte doppelt so viele Wartungszyklen zu absolvieren als Zeiten in der Luft. Er wusste von früher wie anfällig und empfindlich die Maschine reagierte. Auch die Streitkräftestruktur im allgemeinen müsste dringend angepasst werden. Die Zeiten hatten sich weltweit geändert, die Bedrohungsanalyse für Andro war komplexer und vielschichtiger geworden. Und doch fühlte es sich heute und hier gut an Uniformen und das schnoddrige Gespräch der Soldaten sich anzuhören. Oh ja hier gehörte er wirklich her und zum Teufel er wurde auch den Job als Reinigungskraft annehmen, Hauptsache wieder dabei.
Zitieren
  


Nachrichten in diesem Thema
Kasaernegelände des Musterungsbüros - von Gregorij Iwanowitsch Lasarew - 15.06.2016, 12:11
[Kein Betreff] - von Armija - 21.06.2016, 19:44

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen:
1 Gast/Gäste