[Finja Wladimirowna Saizewa]

Warte kurz...

Kramt etwas aus der Seitentasche ihres Nachthemdes raus...

Gibt Wladimir ein Bild von Ihren Eltern...

Ich wollte dir meinen größten Besitz zeigen, es ist ein Foto meiner Eltern... Zeigt auf eine Stelle im Bild... Das bin ich ... Wandert mit dem Finger rüber ... Das meine Mutter ... Und das mein Vater...

Ich dachte mir... Überlegt kurz, wie Sie es ausdrücken soll... Du hast mir hier soviel gezeigt, mich beschenkt und alles für mein Wohlergehen getan, da wollte Ich dir Zeigen was mein größter Schatz ist...

Das Foto ist nicht gerade im besten Zustand und offensichtlich mit einer alten Kamera aufgenommen worden, aber für Finja ist es alles was ihr aus ihrer alten Heimat geblieben ist...

Wie findest du es?

[Wladimir Michailjowitsch Saizew]

Ein schönes Bild. Willst du ein Bild meiner Familie sehen?

[Finja Wladimirowna Saizewa]

Gerne... Lächelt


Nimmt noch einen schluck von ihrem Kakao, mittlerweile kann man ihn auch gut trinken, da er auf eine angenehme Temperatur runtergekühlt ist

[Wladimir Michailjowitsch Saizew]

Holt einen Bilderrahmen und zeigt Finja das Foto. Darauf sind Michail Saizew in Uniform und seine Gattin Maria zu sehen. Ebenfalls abgebildet sind vier Jungs in Kadettenuniformen zu sehen. Wladimir, Aleksander, Anatol und Pjotr. Dabei sind auch zwei ernst drein blickende Jungen, die allerdings etwas anders aussehen als die Saizews, die zivil tragen

Die Beiden da sind meine Cousins Michail und Wladimir. Sie leben in Dreibürgen, wo Michail geadelter Offizier der Armee ist. Ihre Eltern sind damals bei einem Autounfall gestorben, also kamen sie zu uns. Gerade mit Michail habe ich viel Unsinn gemacht.

[Finja Wladimirowna Saizewa]

Sieht das Foto und ist beeindruckt, wie edel doch alles aussieht

Ich hatte auch einen besten Freund im Dorf... Das war eine schöne Zeit die wir hatten, er war wie ein Bruder, obwohl er Moskowit war. fängt an traurig zu werden wenn Sie darüber nachdenkt...

Das mit den Eltern deiner Cousins tut mir leit, Walodja...

Eine etwas längere Pause folgt, fast wie eine Schweigeminute...

Was haben Du und Michail denn immer gemacht, Walodja?

[Wladimir Michailjowitsch Saizew]

Wir hatten früher noch ein Haus auf dem Land, da sind wir oft ausgeritten und haben es uns zum Spaß gemacht, den anderen Gutsbesitzern Pferde zu klauen. Außerdem haben wir dem Hauslehrer der uns in den Ferien traktierte, Streiche gespielt. Beispielsweise Pfeffer im Schnupftabak.

[Finja Wladimirowna Saizewa]

Versucht ja irgentwie das Grinsen zu unterdrücken, aber lustig ist es irgentwo auch schon

Wie gemein... Finja spricht dies, mit einem nett gemeinten Unterton

Artjom und Ich haben zusammen auf einem Erdbeerfeld arbeiten müssen... Als wir gehen sollten, damit die größeren die frisch gepflückten Erdbeeren auf dem Markt verkaufen konnten, haben wir uns immer im Feld versteckt und heimlich welche vernascht... Außerdem konnte man auch immer gut zusammen Verstecken oder Fangen spielen... Es war so schön bevor alles kaputt ging... Ich konnte Ihm alles erzählen und Er mir... Aber die VKFA hat uns außeinander gerissen und mich und meine Eltern damals mitgenommen... Bis dein Bruder kam und uns rettetet... Es folgt wieder eine Pause und Finja bekommt wieder Tränen in den Augen ... Naja... Mich, rettete.

[Pawel Fjedorowitsch Makarow]

Wladimirs Handy brummelt kurz, Grund ist eine SMS von Pawel, der für morgen seinen Besuch ankündigt

[Wladimir Michailjowitsch Saizew]

Finja, dann will ich, dass du für deine Eltern weiterlebst. Sie hätten nicht gewollt, dass du zu traurig bist.

[Finja Wladimirowna Saizewa]

In Ordnung, Walodja. Können wir das Foto von mir und meinen Eltern vielleicht Einrahmen?