[Iwana Aleksandrowna Orlowa]

In Sichtweite der Kathedrale baut eine Gruppe von Soldaten das Material für eine kleine Vorführung auf, um den überwiegend gläubigen Besuchern die "enge Verbundenheit von androischem Militär und orthodoxer Kirche" zu demonstrieren, wie es in den vorher ausgeteilten Broschüren heißt. Anwesend sind sowohl die Landstreitkräfte als auch die Luftlandetruppen. Erstgenannte gruppieren sich größtenteils um ein noch sorgsam verhülltes Objekt von ungefähr 10 Metern Länge und etwa 3,5 Metern Höhe. Diverse Passanten meinen, unter dem Tuch kurz geländegängige Reifen gesehen zu haben wie sie für die LKWs der Armija typisch sind, werden von der Mehrheit der Masse aber müde belächelt. Warum sollte man ausgerechnet zu diesem Anlass auch einen simplen Laster so aufwändig verbergen wollen?

Einige Meter weiter scheinen - gut erkennbar an ihren blauen Baretten - die Angehörigen der Luftlandetruppen am Boden etwas auszumessen. Sie laufen auf einer ausgedehnten Wiese hin und her und breiten leuchtend rotes Tuch aus, als der verantwortliche Offizier endlich zufrieden ist. Wie zufällig ergeben die Stoffbahnen von oben betrachtet ein riesiges orthodoxes Kreuz, gut sichtbar wahrscheinlich auch noch aus der Luft. Schnell verbreitet sich im wartenden Publikum die Meinung, hier die Markierung für eine Luftlandung zu sehen. Die Ausmaße sind für die wenigen Fallschirmspringer, die man von ähnlichen Demonstrationen bereits kennt, allerdings völlig überdimensioniert. Es wirkt vielmehr so, als solle ein ziemlich großer Gegenstand aus einem Flugzeug abgeworfen werden ...

[Lew Antonowitsch Lebedew]

Wüsste ja mal gerne wer das angeordnet hat

[Iwana Aleksandrowna Orlowa]

Ungeachtet eventueller Unklarheiten in der Befehlskette beginnt die Veranstaltung, absagen kann man sie ja nun ohnehin nicht mehr. Nach einigen begrüßenden Worten des verantwortlichen Offiziers der Landstreitkräfte enthüllen dessen Leute etwas umständlich ihr frisch aus der Werkstatt kommendes Ausstellungsstück: Einen in tagelanger Kleinarbeit modifizierten K-AM 30, dessen Ladefläche anstelle des üblichen Aufbaus nun eine mobile Kirche orthodoxer Prägung trägt. Zögerlicher Applaus aus den Reihen des Publikums erhebt sich, der jedoch merklich an Intensität zulegt, als auch der mit allen nur erdenklichen Ikonen geschmückte Innenraum präsentiert wird. "Nicht kleckern, sondern klotzen" scheint hier der Vater des Gedankens gewesen zu sein.

Einige Meter weiter können die Angehörigen der Luftlandetruppen - aufgrund ihrer Doktrin traditionell Konkurrenten der Landstreitkräfte - über derartige Kindereien dennoch nur müde lächeln. Gelassen blicken die mit ihren blauen Baretten bewehrten Soldaten minutenlang nur gen Himmel. Nichts geschieht. In den Reihen der Besucher wird es schon langsam unruhig, als in der Ferne ein leises Brummen vernehmbar wird. Zuerst an der unteren Grenze des menschlichen Hörvermögens, steigert es sich zum dunklen Donnern vierer Turbofan-Triebwerke, als eine gigantische Samolet in mittlerer Höhe über das Feld hinweg zieht. Aus ihrer geöffneten Frachtluke gleitet ein Paket, dessen Fall umgehend durch mehrere Lastenfallschirme gebremst wird. Per Fernsteuerung ausgelöst erwachen unzählige integrierte Kompressoren zum Leben, Luft strömt in den elastischen Körper ... Spätestens als die aufblasbare, voll funktionsfähige Kirche punktgenau vor der johlenden Menge aufkommt, wissen die Werber: Der Tag war ein Erfolg. Wieder gut und gerne hundert Freiwillige über die Dauer des Wehrdienstes hinaus für das Militär gewonnen.

SimOff

Mir egal, wer das nun angeordnet hat, aber die beiden Bilder musste ich einfach irgendwo einbringen.

[Pawel Andrejewitsch Baranow]

hat dieses kleine Projekt auf Vorschlag des Metropoliten für die Armee initiiert und ist begeistert, als er das Ergebnis sieht. Eine vollausgestattete Feldkapelle und eine luftlandefähige Kapelle haben nun nur die androischen Streitkräfte. Zusammen mit dem Metropoliten und einigen anderen Offizieren und Soldaten besichtigt er die beiden Kapellen.

[Lawrentj Pawlowitsch Beria]

Man sollte in der Tat etwas an der Melde- und Befehlskette arbeiten. Man ist hier ja nicht in Nerica.