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Die Monarchie
#11
Ein Monarch wäre kein Rückschritt, da er heutzutage faktisch keine Bedeutung hat. Und gerade deswegen ist es per se auch unnötig einen anzuschaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wäre eine Monarchie theoretisch möglich gewesen, aber nach heutigen Standards in der Bevölkerung ist das auf demokratischem Wege unrealistisch und man täte besser daran, sich mit wichtigeren Problemen auseinanderzusetzen.

Wenn man sich ein bisschen mehr staatlichen Pomp und Protz zulegen will, soll man das gerne machen, ob mit oder ohne Monarch ist mir dabei ziemlich wurscht.
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#12
Die Engländer retten sich ohnehin nur von Hochzeit zu Hochzeit. Charles ist so unbeliebt wie sonst keiner.
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#13
Sooft gibts die Hochzeiten nun auch wieder nicht.Wink
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#14
Wie man sieht gibt es sowohl haben sowohl die Monarchie als auch die Republik Stärken und Schwächen.

Die Kernprobleme jedweder Monarchie sind für mich einmal die Verletzung des Gleichheitsprinzips zugunsten der Herkunft, was auch ich als anachronistisch empfinde, wie Markow auch schon anmerkte.
Weiterhin ist die Monarchie eine Herrschaft ohne jedwede Legitimation und damit demokratietheoretisch höchst fragwürdig und auch illegitim, wie Kronskij sagte.
Des weiteren ist die Wiedereinführung der Monarchie, wie Schönburg sagte ein quasi aussichtsloses Unterfangen und prinzipiell auch Zeitverschwendung, da es wirklich dringendere Probleme gibt.

Bei genauerem Hinsehen kann man diese Frage auch nicht mehr schwarz-weiß sehen, denn es kommt in der Monarchie als auch in der Republik auf die konkreten Amtsträger an.
In der Geschichte haben wir schon genug absolutistische, tyrannische, oder schlicht auch vollkommen unfähige Monarchen erlebt unter denen die jeweilige Bevölkerung leiden musste.
Demgegenüber gibt es gerade in der bundesrepublikanischen Geschichte sehr viele hervorstechende Bundespräsidenten, welche Neutralität und Überparteilichkeit in sich vereinten, als Beispiel sei hier nur Johannes Rau, Richard von Weizsäcker und Horst Köhler genannt.
Man sieht also, dass die vermeintlichen Vorzüge eines Monarchen auch von einem demokratisch einwandfrei gewählten Präsidenten erfüllt werden können.
In beiden Fällen kommt es auf den Amtsinhaber an.

Im Zuge der Diskussion und der Auseinandersetzung mit dieser Frage musste ich meine Meinung in dieser Frage klar ändern, da es gegen die Monarchie in der heutigen Zeit schwerwiegende Einwände gibt.

-Die Monarchie ist eine Herrschaft ohne Legitimation und passt gerade in einem säkulären Staat überhaupt nicht mehr hinein und ich daher aus demokratietheoretischen Gründen ablehne.
-Das moderne Leistungsprinzip wird zugunsten des anachronistischen Herkunftsprinzip, und damit auch der allgemeine Gleichheitsgrundsatz aufgegeben, was ich aus ethischen Gründen ablehne.

Im Endeffekt und nach dieser Diskussion präferiere ich die Republik als einzig mögliche Staatsform eines modernen Staates.
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#15
Wie man sieht gibt es sowohl haben sowohl die Monarchie als auch die Republik Stärken und Schwächen.

Die Kernprobleme jedweder Monarchie sind für mich einmal die Verletzung des Gleichheitsprinzips zugunsten der Herkunft, was auch ich als anachronistisch empfinde, wie Markow auch schon anmerkte.
Weiterhin ist die Monarchie eine Herrschaft ohne jedwede Legitimation und damit demokratietheoretisch höchst fragwürdig und auch illegitim, wie Kronskij sagte.
Des weiteren ist die Wiedereinführung der Monarchie, wie Schönburg sagte ein quasi aussichtsloses Unterfangen und prinzipiell auch Zeitverschwendung, da es wirklich dringendere Probleme gibt.

Bei genauerem Hinsehen kann man diese Frage auch nicht mehr schwarz-weiß sehen, denn es kommt in der Monarchie als auch in der Republik auf die konkreten Amtsträger an.
In der Geschichte haben wir schon genug absolutistische, tyrannische, oder schlicht auch vollkommen unfähige Monarchen erlebt unter denen die jeweilige Bevölkerung leiden musste.
Demgegenüber gibt es gerade in der bundesrepublikanischen Geschichte sehr viele hervorstechende Bundespräsidenten, welche Neutralität und Überparteilichkeit in sich vereinten, als Beispiel sei hier nur Johannes Rau, Richard von Weizsäcker und Horst Köhler genannt.
Man sieht also, dass die vermeintlichen Vorzüge eines Monarchen auch von einem demokratisch einwandfrei gewählten Präsidenten erfüllt werden können.
In beiden Fällen kommt es auf den Amtsinhaber an.

Im Zuge der Diskussion und der Auseinandersetzung mit dieser Frage musste ich meine Meinung in dieser Frage klar ändern, da es gegen die Monarchie in der heutigen Zeit schwerwiegende Einwände gibt.

-Die Monarchie ist eine Herrschaft ohne Legitimation und passt gerade in einem säkulären Staat überhaupt nicht mehr hinein und ich daher aus demokratietheoretischen Gründen ablehne.
-Das moderne Leistungsprinzip wird zugunsten des anachronistischen Herkunftsprinzip, und damit auch der allgemeine Gleichheitsgrundsatz aufgegeben, was ich aus ethischen Gründen ablehne.

Im Endeffekt und nach dieser Diskussion befürworte und präferiere ich die Republik als einzig mögliche und legitime Staatsform eines modernen Staates.
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#16
Wenn man unbedingt möchte, dann Wahlmonarchie. Der Monarch wird vom ganzen Volk auf Lebenszeit gewählt, wobei sich jeder Nachkomme der vor 1918 existierenden Bundesfürsten aufstellen lassen kann. Bedingung wäre keine Parteizugehörigkeit.
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#17
Eine Wahlmonarchie würde aber auch wieder den Gleichheitsgrundsatz brechen und wäre außerdem geeignet einer neuen (informellen) Oligarchie der ehemaligen Bundesfürsten Vorschub zu leisten.
Weiterhin wäre auch das Ableiten heutiger Rechte aus historischen Gegebenheiten anachronistisch.
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#18
Meine staatliche Utopie ist sowieso was ganz anderes, aber darum geht es hier gerade nicht...

Das Ableiten von Rechten aus historischen Gegebenheiten ist anachronistisch? Dann können unsere Politiker gleich auf jegliche Legitimationsgrundlage verzichten. Informiere dich mal, was der politische Hauptzweck der Geschichtswissenschaften ist.

Gegenfrage: Ist Stellvertreterdemokratie nicht schon Oligarchie? Die Mehrheit delegiert die Regierung an eine parteigebundene Minderheit. Diese Parteien sind lobbyistisch durchzogen (sonst könnte sie sich gar nicht erst finanzieren) und oft nicht wirklich gemeinnützig, machen also Klientel- und nicht Volkspolitik. Man mag jetzt einwenden, dass diese Minderheit per se das Vertrauen der Mehrheit der Bevölkerung genießt, doch auch das ist fragwürdig, da keine Partei in Deutschland (die CSU vielleicht ausgenommen) irgendwo konstant auf eine absolute Mehrheit kommt, vor allem, wenn man nicht nur alle Wählenden zählt, sondern alle Wahlberechtigten überhaupt. Koalitionen verschiedener Parteien führen noch weniger zur Bildung eines gewünschten Volkswillens, da beide koalierende Parteien bei häufig vorkommenden Meinungsdifferenzen von ihren ursprünglichen Versprechen Abstand nehmen müssen. So bekommt dann nicht selten niemand seinen Willen und alles, was dabei herauskommt, ist eine Classe politique, die nur auf den eigenen Machterhalt konzentriert ist und alle größeren Probleme aussitzt. Stichwort Angela Merkel und Spaßguido. Das führt schnell zur Enttäuschung des Wählers, der keinen unmittelbaren Einfluss mehr auf die Regierenden bis zum nächsten Wahltermin nehmen kann. Kleineren Meinungsgruppen wiederum wird durch Prozenthürden die Legitimität abgesprochen, obwohl sie genauso das Volk vertreten, wie jede andere Partei. Volksabstimmungen gibt es auf Bundesebene auch keine. Wäre ja auch viel zu umbequem für eine Clique bürokratischer Sesselfurzer. Aber da spielt wohl alles in allem die Erkenntnis aus Weimar hinein, dass zuviel Demokratie zuviel des guten ist. Ich jedenfalls finde es lachhaft. Im Heimatland der modernen Demokratie (USA) ist es im Übrigen noch desolater.
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#19
Ich denke du wirfst hier einiges durcheinander:

Zum ersten stellst du ja die These, dass eine Repräsentativdemokratie im Endeffekt auch nur eine Oligarchie darstellt.
Dem würde ich widersprechen, da in einer Oligarchie die Herrschenden im Unterschied zu einer Repräsentativdemokratie quasi nicht abwählbar sind.

Deine These belegst du mit den aktuellen Zustand der bundesrepublikanischen Demokratie. Jedoch muss man auch hier bedenken, dass die bundesrepublikanische Demokratie nur ein repräsentatives System unter weltweit sehr vielen repräsentativen Demokratien ist.
Der Schluss, dass es in der bundesrepublikanische Demokratie zweifelsohne oligarchische Strukturen gibt läßt meiner Meinung nicht den Schluss zu, dass die repräsentative Demokratie generell ein schlechtes politisches System ist.

Die Politiker beziehen ihre Legitimation aus dem Volk durch ihre Wahl, wohingegen Monarchen und der Adel ihre Legitimation einerseits aus historischen Rechten und Traditionen und aus einem transzendenten Gottesgnadentum ableiten. Dies bezeichne ich als anachronistisch und einem modernen Staat in keinster Weise angemessen.

Aber mich würde ehrlich deine staatliche Utopie interessieren.
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#20
Zitat:Zum ersten stellst du ja die These, dass eine Repräsentativdemokratie im Endeffekt auch nur eine Oligarchie darstellt.
Dem würde ich widersprechen, da in einer Oligarchie die Herrschenden im Unterschied zu einer Repräsentativdemokratie quasi nicht abwählbar sind.
Aufgrund der inhaltlichen Beliebigkeit existierender Parteien ist der Wahlprozess nur kosmetisch, da kein echter Wechsel vorgenommen wird. Programmatisch sind viele Parteien weitgehend identisch.



Zitat:Deine These belegst du mit den aktuellen Zustand der bundesrepublikanischen Demokratie. Jedoch muss man auch hier bedenken, dass die bundesrepublikanische Demokratie nur ein repräsentatives System unter weltweit sehr vielen repräsentativen Demokratien ist.
Das ist kein Argument für sich, da alle Demokratien dieses Manko teilen.



Zitat:Der Schluss, dass es in der bundesrepublikanische Demokratie zweifelsohne oligarchische Strukturen gibt läßt meiner Meinung nicht den Schluss zu, dass die repräsentative Demokratie generell ein schlechtes politisches System ist.
Ich habe nie behauptet, dass dieses politische System schlecht wäre. Ich gebe nur zu bedenken, dass man es durchaus besser und demokratischer gestalten kann, als es den Anspruch erhebt zu sein. Ich schätze dieses System sehr für die Freiheit, die es seinen Bürgern einräumt (wobei man sich da wieder mokieren könnte, dass diese manchmal doch etwas weit hinausgeht und jeglichen Wertekonsens verlässt). Letztendlich ist Demokratie jedoch auch immer die Herrschaft einer Mehrheit über eine Minderheit.
Zitat:Die Politiker beziehen ihre Legitimation aus dem Volk durch ihre Wahl, wohingegen Monarchen und der Adel ihre Legitimation einerseits aus historischen Rechten und Traditionen und aus einem transzendenten Gottesgnadentum ableiten. Dies bezeichne ich als anachronistisch und einem modernen Staat in keinster Weise angemessen.
Anachronismen sind von einem erfundenen Zeitgeist abhängig und niemals allgemeingültig. Das Gottesgnadentum für sich mag in einer säkulären Gesellschaft veraltet sein, doch gerade historische Rechte und Traditionen sind, sofern sie sich in noch im Gebrauch befindlichen Gesetzen ausdrücken in ihrer juristischen Gültigkeit nicht in Frage zu stellen, wenn ihnen historische Legitimität zukommt. Andererseits kann man genauso gut das napoleonische Kaisertum als Beispiel herannehmen, welches seinen Amtsadel als meritokratisches Element der Französischen Revolution beanspruchte. Wir müssen uns vergegenwärtigen, dass es Adel schon vor dem Gottesgnadentum gab, ganz einfach aus der Schillerschen Maxime heraus, dass Verstand stets bei wenigen nur gewesen ist.


Ich bin Paneuropäer, Basisdemokrat und erklärter Antiamerikaner. Mehr muss man nicht wissen und ich will auch nicht mehr an Informationen ausgeben.
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