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Untersuchungsausschuss
#51
General Beria teilte mir mit, dass ich den Oberbefehl über die 1. Flotte bei dem Manöver übernehmen sollte und Ministerpräsident Malechski bestätigte mir das. Ich gebe zu Protokoll, dass ich bereits zu diesem Zeitpunkt kundgetan habe, dass ich von einem Manöver so weit entfernt von unserem nächsten Stützpunkt abrate, aber natürlich bereit sei das Manöver zu aller Zufriedenheit zu befehligen.
Folglich machte ich mich auf den Weg um das Auslaufen vorzubereiten. Als ich mit den Vorbereitungen fast fertig war, erhielt ich einen schriftlichen Befehl vom STAWKA, dass ich auslaufen und direkten Kurs auf das Orceanische Meer nehmen sollte. Da ich so schnell mit einem solchen Befehl nicht gerechnet hatte, ließ ich ihn mir bestätigen. Man teilte mir von dort mit, dass ich schnellstmöglich auslaufen und Kurs Richtung Orceanisches Meer nehmen sollte, wo ich mich mit den Chinopen treffen sollte. Während der Fahrt nahm ich Funkkontakt mit dem STAWKA auf um mir den Befehl abermals bestätigen zu lassen, Ministerpräsident Malechski und General Beria waren allerdings angeblich nicht zu erreichen. Es ging aber kurz darauf eine codierte Meldung ein, die mir den Befehl noch einmal bestätigte.
Kurz vor dem Einlaufen in Richtung Orceanisches Meer war ich leicht misstrauisch, aufgrund der absoluten Funkstille die herrschte, wo doch angeblich das Zusammentreffen mit den chinopischen Einheiten kurz bevor stand. Doch bevor ich länger darüber nachdenken konnte, wurde ich bereits per Funk von den vor uns aufgetauchten Aurorianern aufgefordert umzukehren. Man drohte mir explizit damit uns zu versenken, sollten wir weiterfahren. Ich erwiderte, dass die Sperrung der Passage durch internationale Gewässer nicht rechtens ist und ich weiterzufahren gedenke und man drohte mir abermals mit Beschuss. Zu diesem Zeitpunkt tauchten dann auch die Futunen auf und gaben durch, dass man unser Auftauchen als Kriegserklärung betrachte. Ich hielt das auftreten der gegnerischen Kommandeure zu diesem Zeitpunkt für leicht übergeschnappt und habe mich bemüht Kontakt zum STAWKA zu erhalten, das war aber nicht möglich, die Kommunikatonswege waren plötzlich tot. In diesem Moment begann der futunische Kommandeur bereits mit dem Beschuss. Ich schickte das AtomU-Boot und die kleineren Raketenboote nach vorn um den Rückzug des Trägers und der übrigen größeren Schiffe zu decken und ließ Salven auf Futuna feuern. Ich muss zugeben, dass ich auch auf die Aurorianer feuern ließ, obwohl diese bisher noch keinen Schuß abgefeuert hatten. Dies tat ich allerdings in dem Bewusstsein, dass sie mir zuvor in feindlicher Absicht die Passage verweigert hatten und mir mit Versenkung gedroht hatten. Ich musste davon ausgehen, dass sie auf jeden Fall in das Gefecht zu unseren Ungunsten eingreifen. Daher wollte ich lieber durch den Erstbeschuss die Deckung für die Schiffe sichern, als zu riskieren unerwartet bei den Wendemanövern getroffen zu werden.

Während des Verlaufs der Seeschlacht musste ich weitere Schiffe zum decken schicken, die die Futunen auf Entfernung halten konnten, von den Aurorianern jedoch samt und sonders versenkt worden waren. Der Träger und die größeren Schiffe konnten jedoch Entfernung aufbauen und die glücklicherweise auftauchenden Chinopen erreichen, woraufhin das Feuer endete. Während des Seegefechts hatten wir plötzlich wieder Kontakt mit dem STAWKA und ich konnte mich mit Ministerpräsident Malechski abstimmen. Der wusste allerdings von den vorangegangenen Kontaktaufnahmen gar nichts. Allerdings konnte ich dieses Mysterium während der Gefechtshandlungen beim besten Willen nicht auch noch aufdecken.
#52
Danke für diese detailierte Ausführung.
Sie sprachen sich gegen das Manöver aus? Gab es hierzu noch andere Gründe?
Wussten sie etwas über das Treffen mit den Chinopen im Süden des Gelben Reiches, also im Seehafen von Dyarasu?
Was könnte der Grund für das Abbrechen des Funkkontaktes gewesen sein?
Und eine enorm wichtige Frage: als sich ihren 12 Schiffen über 30 in den Weg stellten, wieso haben sie nicht kehrt gemacht als doch klar war, wie Aurora und Futuna reagieren würden?
#53
Sitzt auf der Zuschauertribüne und räuspert sich.
#54
Ich sprach mich gegen das Manöver aus, weil ich der grundsätzlichen Meinung war, dass Manöver so weit von unserem Vaterland entfernt uns keinen Mehrwert bringen. Für mich stellten sich da hauptsächlich Probleme der Versorgung und der prinzipiellen Notwendigkeit. Es war mir außerdem unangenehm mich was die Versorgung betrifft eventuell auf die Chinopen verlassen zu müssen. Es ist zwar nicht so, dass ich Chinopen per se misstraue, aber derart wichtige logistische Dinge habe ich doch gern selbst in der Hand.

Nein, über das Treffen mit den Chinopen im Seehafen von Diyarasu war ich nicht informiert. Die Befehle haben mich schlicht nicht erreicht.

Ich spekuliere nicht gern, aber für das Abbrechen des Funkkontaktes könnte es mehrere Möglichkeiten geben. Entweder wurde die Funkverbindung bewusst sabotiert, ob von subversiven Kräften bei uns oder von außen, oder technische Fehler waren dafür zuständig. Technische Fehler ließen sich allerdings nach der Überprüfung nicht finden.

Bei allem Respekt Gospodin Kronskij, die Reaktion war nicht abzusehen. Admiral Montgomery drohte zwar damit die Feindseligkeiten zu eröffnen, sollten wir weiterfahren, stand jedoch in Funkkontakt mit uns. Das die Futunen auftauchen und nach kurzer Funkansprache sofort und ohne Anlass das Feuer eröffnen, war für mich nicht ersichtlich. Darüber hinaus verbitte ich es mir, dass fremde Mächte sich herausnehmen in internationalen Gewässern die Passage zu versperren. Ich bin androischer Offizier und kein verwestlichter Feigling. Ich kann nicht direkt den Schwanz einziehen, nur weil jemand eine Drohkulisse aufbaut. Jeder der nur einen Funken Ehrgefühl im Leib hat, hätte genau so gehandelt. Hätte ich aufgrund einer puren Drohung hin auf unser Recht der freien Passage verzichtet und wäre umgekehrt, wäre der Ansehens- und Prestigeverlust für Andro wesentlich schlimmer gewesen als durch alles was danach geschehen ist. Man kann mit Andro nicht schlittenfahren.
#55
Ich stimme ihnen sogar zu, nur gibt es kein internationales Seerecht und wir können uns leider nicht darauf berufen. Derzeit richten die Nationen der Welt sogar Schutzzonen um ihre Gebiete ein, also ein erneuter Rückschritt der Weltstaatengemeinschaft hin zu mehr Isolation.
Sie gingen also nicht davon aus, das der aurorianische Kommandeur schießen würde. Aber aus dem Logbuch geht für mich hervor, das die Futunen ankündigten, wenn sie nicht kehrt machen, das sie eben wohl Schritte einleiten würden.
Und das Reichsgericht hat dies auch geprüft und erkennt hier leider auch einen Mangel in ihrem Verhalten.

Ob sie nun stark sind oder schwach, aber eine Übermacht in einem fremden Gebiet ist niemals die Zeit übermäßig Stärke zu zeigen, die so fern der Heimat wohl nicht existiert.
Das wohl bei dem Zusammenbruch der Kommunikation weniger technisches als vielmehr menschliches Versagen, heißt Sabotage vorliegt, dieser Verdacht erhärtet sich.
Admiral, sehen sie in ihrem Handeln, das sie nicht umgekehrt sind, einen für die anderen Nationen kriegerischen Akt? Oder besser gesagt, dachten und denken sie, das sie durch ihr Verhalten einen Krieg herbeifürhen könnten? Ist ihnen hierbei ein betreffender Verfassungsartikel bekannt?
#56
Bei allem Respekt vor dem Reichsgericht möchte ich doch eines feststellen: Das Reichsgericht erwartet von mir - zu Recht - mangels eines jurstisch sachkundigen Verstandes, dass ich die Urteile des Reichsgerichtes nicht kommentiere, schlechtmache oder dem Reichsgericht oder Vorschläge mache wie die Verhandlungsführung besser zu tätigen sei. Aufgrund meiner Einsicht, dass ich nicht den juristischen Sachverstand habe, behalte ich also meine Meinung für mich, obwohl ich vielleicht tatsächlich eine habe.
Im Gegenzug erwarte ich vom Reichsgericht - nein, ich verbitte es mir -, dass das Reichsgericht taktische Entscheidungen, die aus einer Bedrohungs- oder Gefechtssituation heraus entstanden sind, bewertet. Die theoretische Aufarbeitung und Bewertung der Vorgänge und das Ziehen von Schlüssen wird von militärischen Sachverständigen im STAWKA betrieben und nicht vor Gerichten. Alles andere führt zur Unterminierung der taktischen Bewegungsfreiheit unserer Offiziere und erstickt das nötige kreative, schnelle und beherzte Handeln in Krisensituationen im Keim. Hätte ich in meiner Situation gezögert und erst eine eingehende Besprechung über juristische Vorbehalte abgehalten, stünde ich heute nicht vor ihnen und etliche weitere brave Androsen wären nicht wieder nach Hause gekommen.

Unabhnägig von der Frage ob es ein gültiges internationales Seerecht gibt, gibt es doch nichtkodifizierte Gepflogenheiten der seefahrenden Völker, die ich gern Gewohneitsrecht nennen möchte. Ein gutes Beispiel dafür ist Stralien, dass Schiffbrüchigen ohne Ansicht der Nationalität in der Not geholfen hat - Futuna hat Haie angelockt. Futuna hat sich in diesem Konflikt eine ganze Reihe von Verstößen gegen dieses Gewohnheitsrecht, die guten Sitten und nicht zuletzt meines Erachtens auch der Menschenrechte geleistet.

Mir ist bewusst, dass die Futunen ankündigten, uns zu versenken wenn wir nicht sofort kehrtmachen. Genauer, dass sie es als Kriegserklärung betrachten, wenn wir nicht unverzüglich kehrtmachen. Aber das spielt überhaupt keine Rolle. Überspitzt formuliert: Was ist, wenn als nächstes ein Staat droht, dass sie es als Kriegserklärung betrachten wenn nicht sofort alle Passagiere einer zivilen Passagiermaschine, über fremdem Luftraum, unverzüglich das Flugzeug verlassen, in der Luft. Steht dann der Pilot der Maschine vor der Entscheidung entweder alle seine Passagiere zu opfern, oder einen Krieg zu provozieren? Bestimmte Forderungen sind schon amoralisch und offensiv sobald sie gestellt werden. Das ist ein Grund, warum die Polizei in unserem Land zum Beispiel nicht mit Terroristen verhandelt.

Man mag mir unterstellen was man will, ich habe keinen Angriffskrieg geführt und habe auch keinen Krieg begonnen. Ich habe nicht den ersten Schuss abgefeuert. Eine Fahrt durch freie Gewässer fern der Territorien anderer Staaten, ist kein kriegerischer Akt. Der Konflikt begann mit dem Beschuss auf uns und ab diesem Zeitpunkt musste ich taktische Entscheidungen treffen und keine politischen.
#57
Ein Vergleich mit einem Flugzeug ist hier fehl am Platz, weil sowas niemand verlangt.
Umzukehren, ob zu Land, Wasser oder in der Luft, ist jedoch möglich und machbar.
Das die Futunen eine etwas merkwürdige Vorstellung davon haben, wo ihre Interessensgebiete anfangen und wo sie enden, vor allem am äußersten westlichen Rand des Orkeanik, ist mitlerweile allen klar. Und das man davon ausgeht, Andro wollte sie bedrohen, oder dringe in irgend jemandes Hoheitsgebiet ein, ist einfach nur fern jeder Realität. Die Legitimation für eine Kriegserklärung war nicht gegeben und auch icht gerechtfertigt.

Es steht aber nach wie vor im Raum, was daran so schlimm gewesen wäre, kehrt zu machen. Die I. Flotte und jeden einzelnen Seemann zu retten. Ich dene nicht, das wir dabei unser Gesicht verloren hätten.
Auch wenn es klar ist, das sie für die danach folgenden Handlungen nichts können, da dies auf dem Wahn des Reichsbundes und Futunas fußte, ist ihr Handeln dennoch suspekt gewesen.

Aus der Verfassung.

§ 8) Von dem Völkerrecht

[...] Die Beteiligung der Republik Andro an einem Angriffskrieg oder die Herbeiführung eines solchen ist mit der Verfassung unvereinbar.

Vor allem die zweite Zeile ist der Grund, weshalb sie hier sind.

Ein Soldat der an der Grenze auf die andere Seite schießt, kann genauso einen Krieg auslösen, wie der Pilot der wieso auch immer Bomben auf ein fremdes Territorium löst.
Und hier haben wir den krassen Fall, das sich zwei Flotten der unseren in den Weg gestellt haben. Auch wenn das nun hart ist, aber faktisch gesehen, für diese beiden Nationen, sind wir in ihren "Vorgarten" eingedrungen. Nicht, dass Aurora oder Futuna auch nur irgendwelche halbwegs sinnvollen oder international anerkannten Verträge oder ähnliches dafür vorweisen können, das Gegenteil ist leider auch nicht der Fall.
#58
Schaut Gospodin Kronskij zweifelnd an.

Nun, dann muss ich Sie darauf hinweisen, dass ich eventuell einen Verteidigungskrieg herbeigeführt habe, wenn man die Kausalkette mit mir beginnen lässt. Einen Angriffskrieg kann ich jedoch gar nicht herbeigeführt haben, schließlich wurden wir angegriffen.
#59
Damit sei gemeint, dass sie auf die Flotten weiterhin zugehalten haben, trotz deren Warnungen.
#60
Ich habe nicht auf die Flotten zugehalten, ich habe angehalten.
  
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