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Da die Botschafterin aus unerklärlichen Gründen - womöglich ein unangemeldeter oder plötzlicher Krankheitsfall - nicht auf Anfrage erschienen ist, meldet sich der Außenminister höchstelbst telefonisch bei dem Präsidenten der Androischen Föderation. Er weiß nicht was ihn erwartet und hat zu diesem Zwecke einen Termin ausgesucht, den er beliebig verlängern kann, wenn es denn sein muss. Die ersten Reaktionen aus Andro sind jedenfalls nicht vielversprechend, doch das kann ihn natürlich nun nicht abschrecken. Über eine sichere Leitung bittet er um Verbindung mit dem Präsidenten.
Nikolai Nikititsch Demidow
Gast
Es dauerte nur einen kleinen Augenblick, bis das Telefon bei Nikolai Demidow klingelte und er abnahm. Selbstverständlich wurde ihm bereits mitgeteilt, wer am anderen Ende der sicheren Leitung war.
"Demidow.", war die kurze 'Begrüßung', die schon so einiges aussagte, kannte man den Präsidenten etwas näher.
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Seid gegrüßt, Exzellenz. Karl von Guldener, dreibürgischer Außenminister.
Sicherlich war dem Präsidenten das bewusst, aber schaden würde es nicht dies zu erwähnen.
Es ist höchst bedauerlich dass die Botschafterin den Termin nicht wahrnehmen konnte und ich bitte aufrichtig um Entschuldigung.
Nikolai Nikititsch Demidow
Gast
"Herr von Guldener, ", begrüßte Nikolai Demidow den Außenminister, und fuhr in einem gutturalen dreibürgisch fort - dies sollte das einzige Zugeständnis sein, was der Präsident machen würde.
"Sie sind wohl auf nehme ich an.", erkundigte er sich ohne auch nur einen Moment daran zu denken auf die ausgesprochene Entschuldigung einzugehen
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"Der Stress des Alltags wird Ihnen sicherlich bewusst sein, aber ansonsten kann ich nicht klagen. Vielen Dank."
Auf der anderen Seite hört man wie einige Blätter beiseite gelegt werden.
"Ich nehme an Ihr habt bezüglich der SDR-Situation um ein Gespräch gebeten?"
Nikolai Nikititsch Demidow
Gast
"Eigentlich,", konstatierte der Präsident nüchtern, "sollte es nicht nötig sein, dass ich in dieser Angelegenheit um Gespräch bitten muss."
Dieser eine Satz sagte zwischen den Zeilen soviel aus, dass man direkter nicht mehr werden konnte ohne es direkt zu erwähnen. Nikolai Demidow war deswegen keinesfalls gekränkt oder erbost wie manch einer nun vielleicht denken mochte, vielmehr setzte der Präsident eben solche Puzzleteile akribisch zu einem Gesamtbild zusammen. Eben jenes Gesamtbild zeigte ein gänzlich anderes von Dreibürgen...
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Einige Sekunden ist es auf der anderen Seite der Leitung still.
"Andro und Dreibürgen sind zusammen ein starkes Team, ich würde beinahe unschlagbar sagen, Exzellenz. Und ich verstehe auch den Unmut, aber da in dieser "Beziehung" beide Nationen Weltmächte sind, sind Alleingänge nicht vermeidbar. Wir erleben das oft, wenn man vom Auswärtigen Amt Rechtfertigungen für androische Äußerungen oder Taten verlangt. Ich kann Ihnen versichern, dass wir Andro vor einem Krieg oder einer nuklearen Katastrophe gewarnt hätten, wenn wir derartige Befürchtungen gehabt hätten. Dies war nicht der Fall."
Nikolai Nikititsch Demidow
Gast
*ring*ring* ""In Zukunft, Herr von Guldener, erwarte ich, dass Sie mir die Entscheidung überlassen, was Andro gefährdet und was nicht. Fassen Sie dies als eine freundschaftliche 'Bitte' auf ohne die vertraglichen Gegebenheiten zwischen unseren beiden Nationen bemühen zu müssen. Ein Team funktioniert nur dann, wenn man dem anderen seinem Partner blind vertrauen kann - alles andere ist eine reine Zweckgemeinschaft. Was also, sind Andro und Dreibürgen, frage ich Sie.""
Es war eine bewusst gestellte Zwickmühle, die der androische Präsident mit diese Frage installiert hatte, die alle weiteren Schritte Andros zwar nicht entscheiden aber doch beeinflussen würden.
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Das Knacken des Bürostuhls ist zu hören, man kann sich also durchaus vorstellen wie von Guldener in seinem Stuhl Haltung annimmt.
*ring*ring* ""Herr Präsident, verstehen Sie es nicht falsch wenn ich sage, dass ich Sie nicht für einen Mann halte, der anderen Personen oder Nationen blind vertraut - und das ist gut so. Vertrauen kann eine Illusion sein, unsere Gemeinschaft aber schafft Fakten. Und obwohl unsere Völker sich lange Zeit nicht vertrauten ist aus der Zweckgemeinschaft alleine ein starkes Team gewachsen; das Vertrauen kommt mit der Zeit. Und nun muss auch ich Sie freundlich darum bitten mir zu vertrauen, wenn ich sage, dass der RFS die Androische Föderation im Falle einer Bedrohung zweifelsohne gewarnt hätte. Wir können uns diesen Präventivangriff und Andro das Kündigen von Verträgen relativ gut leisten, weil wir zusammenarbeiten und somit den womöglich mächtigsten Block der Welt bilden. Das möchte die dreibürgische Regierung nicht riskieren, das will Seine Majestät sicherlich nicht riskieren und auch das Militär weiß um die hohe Bedeutung Andros als Partner." "
Nikolai Nikititsch Demidow
Gast
*ring*ring* "Dann sind wir uns ja einig, das dies das erste und letzte Mal war, indem vorherige Konsultationen über so weitrechende Schritte ausblieben, Herr von Guldener. Ein weiteres Mal würde die Integrität dieses 'Teams' mehr als nur in Frage stellen. "
Abermals war die unterschwellige Botschaft dieser Aussage nicht deutlicher seinem gegenüber mitzuteilen. Dreibürgen mochte mächtig sein, doch Nikolai Demidow erwartete eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Von dieser hatte er so glasklare Vorstellungen, dass ein Abweichen davon nur sehr schwer wenn nicht gar unmöglich war. Es waren andere, neue Zeiten in Andro angebrochen und dies durfte auch ein Dreibürgen wissen.
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