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Mariä-Entschlafens-Kathedrale
#5
Lethargisch saß Nikolai Demidow in der Kathedrale und starrte vor sich hin. Die Worte seines Sohnes vernahm er dumpf - wie aus einer anderen Welt und ohne wirklich zu verstehen, was er gesagt hatte. Abwesend legte er diesem eine Hand auf den Oberschenkel und drückte sanft. Wie schwer es für die Kinder wohl erst sein musste, fragte sich Nikolai Demidow. Der Metropolit von Jakowgrad spendete in der Zeremonie Trost, wenngleich ihn die Traurigkeit überkommen würde, sobald er alleine sein würde. Gott dankte er dafür, dass eine Kinder in guten Händen waren und Partner hatten die für sie da waren.

Wie lange die Zeremonie gedauert hatte, konnte Nikolai Demidow nicht mit Gewissheit sagen, er war gänzlich in einer anderen Welt versunken gewesen und lediglich die Berührung seines Sohnes an der Schulter riss ihn aus dieser Welt. Der Mittelgang den er entlang schritt, kam Nikolai Demidow wie ein unendlich langer Weg vor, wusste er doch, dass er seine Ljussja fürs Erste zurück lies. Als das Kirchenportal aufschwang hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne brach leicht durch die Wolken. Die Augen zusammenkneifend, blinzelte Nikolai Demidow einige Male ehe er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Und die Welt dort draußen hatte sich verändert. So viele Menschen waren auf der Straßen, nicht jubelnd, sondern in stiller Trauer mit dem Präsidenten vereint bereiteten sie zum Zeichen ihrer Anteilnahme ein Blumenmeer als Empfang.


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Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von Nikolai Nikititsch Demidow - 09.11.2015, 23:51
[Kein Betreff] - von Nikolai Nikititsch Demidow - 10.11.2015, 18:46

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