Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die Monarchie
#57
Orest Petrowitsch Temjutschin,'index.php?page=Thread&postID=1010713#post1010713' schrieb:Na, mal wieder die Meinung geändert? Tongue

Nein, mir ist es nur endlich gelungen, dass was mir an Deutschland fehlt (mehr öffentlicher Nationalstolz und etwas Pomp) und deren Ursache ich bisher in dem Fehlen der Monarchie sah aus diesem Zusammenhang zu lösen und festzustellen, dass eine Republik nicht zwangsläufig einen fehlenden Nationalstolz impliziert, wie man es zum Beispiel in Frankreich gut sieht.Smile

Zitat:Meine Auffassung ist es ja, dass dieser erlebte Mangel, den du beschreibst, eine logische Konsequenz des Abbruchs unserer Staatstradition ist. Österreich beruft sich auf die Habsburger, Ägypten sogar auf die Pharaonen. Selbst die Russen zählen das Zarentum der Romanows zu ihrer Staatstradition und bezeugen dies in staatlicher Symbolik. Allein in Deutschland ist das meines Eindrucks nach tot und das ist Folge des Verlustes der preußischen Staatstradition nach dem Zweiten Weltkrieg. Die DDR hatte die beibehalten und teils sogar in sozialistischer Art und Weise kultiviert. Bevor man sich also nicht seiner eigenen Geschichte und der Errungenschaften seiner Nation bewusst wird (und in diesem Sinne ist Deutschland Preußen gewesen, denn auf selbiges war man ja vor 1945 hauptsächlich stolz, danach konnte man nicht wirklich was anderes finden...), kann man nicht wirklich patriotisch sein. Bei der historischen Wiedervereinigung hat man es aus Bequemlichkeit verpasst, wie ursprünglich geplant, eine neue Verfassung aufzusetzen, die die Staatstraditionen wieder zusammengeführt hätte. Die BRD ist nach wie vor nur geistiger Repräsentant des Westens und wird damit Ostdeutschland nicht gerecht.

Ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber denke, dass es möglich ist eine eigenständige republikanische Staatstradition zu begründen, welche sich insbesondere auf die Napoleonischen Befreiungskriege (Lützower Freikorps), dann über die demokratische Revolution von 1848, in die Bundesrepublik führt.
Denn im Endeffekt bestehen oder bestanden zwei deutsche Staatstraditionen, einmal die preußische und einmal die schwarz-rot-goldene, gesamtstaatliche, republikanisch und demokratische Tradition. Ich denke an letzterer sollte man im Geiste eines gesunden Nationalstolzes anknüpfen.
Daher halte ich, wie du auch, den Beitritt der DDR zum Grundgesetz, statt der Erarbeitung einer neuen Verfassung. Diese historische Stunde, wo das deutsche Volk seine Einheit in Freiheit wiedergefunden hat, hätte genutzt werden sollen um auch eine neue gesamtdeutsche Verfassung im Geiste der 48-Revolution zu erarbeiten.

Zitat:Um es kurz zu machen: Uns fehlt es im ökonomisierten Nationalstaat ein wenig an traditionsbedingtem Pomp. Ob dieser sich nun in einem Monarchen oder in etwas so banalem, wie dem Design der Uniform der Bundeswehr festmacht, ist dabei einerlei. Es fehlt einfach.

Zitat:Das Ideal der Staatstradition findet sich im Musterbeispiel der Schweiz, die aufgrund ihrer Neutralität einen ungebrochenen geschichtliche Vergangenheit besitzt und nur durch die Helvetik und den Sonderbundskrieg verändert wurde. Die Schweiz ist ein integrierend wirkender Staat durch Basisdemokratie und Milizsystem und dadurch entstehendem Staats- oder Verfassungspatriotismus.

Ich stimme dir grundsätzlich zu, auch wenn ich grundsätzlich Anhänger der repräsentativen Demokratie bin, halte ich Plebiszite in Fragen von nationaler Bedeutung (insb. Verfassungsänderungen) für notwendig. Auch sollte das Volk (ab einem bestimmten Quorum) ein Gesetzesinitiativrecht haben, also Gesetzesvorschläge in den Bundestag einbringen dürfen, welche dann den normalen Gesetzgebungsprozess durchlaufen.

Iwan Georgowitsch Malechski,'index.php?page=Thread&postID=1005984#post1005984' schrieb:Ist es eigentlich überinterpretiert zu sagen, dass sich deine RL-Vorstellungen teilweise in Eduard Junker widerspiegeln?
Weil ich es gerade gelesen habe: Nein. Ich glaube an die BRD und an die parlamentarische Demokratie sowie an die Vorstellung, dass jeder das Recht hat, zu glauben, was ihm gefällt. Junker ist Politik gewordener Ausdruck meines Interesses an konservativen Alternativkonzepten zur modernen Demokratie. Das ist im wesentlichen der Ständestaat. Was Junker und ich wohl gemeinsam haben, ist wohl meine Vorliebe für Pomp, mein leichter Paternalismus und eine furchtbare Abneigung gegenüber sozialem Nonkonformismus.[/quote]

Dieser Ansicht kann ich in gewissen Grenzen zustimmen.
Zitieren
  


Nachrichten in diesem Thema
Die Monarchie - von Iwan Georgowitsch Malechski - 30.04.2011, 21:53
[Kein Betreff] - von Anastasia I. - 01.05.2011, 17:30
[Kein Betreff] - von Nikita Petrowitsch Markow - 01.05.2011, 18:34
[Kein Betreff] - von Pan Qiu Ma - 01.05.2011, 19:09
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 03.05.2011, 05:51
[Kein Betreff] - von Anastasia I. - 13.05.2011, 06:20
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 13.05.2011, 11:22
[Kein Betreff] - von Iwan Georgowitsch Malechski - 14.11.2011, 14:16
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 27.11.2011, 21:56
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 27.11.2011, 21:58
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 05.12.2011, 13:51
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 05.12.2011, 18:25
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 05.12.2011, 18:41
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 05.12.2011, 19:48
[Kein Betreff] - von Frank Isara - 06.12.2011, 19:38

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen:
26 Gast/Gäste