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#6
Der Molayismus

Der Molayismus ist eine Lehre, in der die Meinung, dass man durch das Zerreißen der Ketten des Kapitals zu einem Reich der Freiheit kommen kann, vorherrscht. Als solche Meinung bekennt sich der Molayismus zum Kommunismus. Der Weg des menschen fängt an in der primitiven Urgesellschaft, verroht zur antiken Sklavenhaltergesellschaft, dann durch einen Umsturz zur mittelalterlichen Feudalgesellschaft. Ein erneuter Umsturz der durch die Burgeoisie hervorgerufen wurde führte die Menschheit zum modernen Kapitalismus, in dem das gesamte Proletariat mit der Unzählbarkeit seiner Genossen von der Burgeoisie unterdrückt und aufs Schlimmste geknechtet wird.
Nun wird es wieder Zeit für einen Umsturz, diesmal aber darf nicht nur die Burgeoisie dahinter stehen, sondern das gesamte Proletariat. Man gelangt nun zur Diktatur des Proletariats, in der das Proletariat die Burgeoisie unterdrückt, damit alle Klassenunterschiede abgeschafft werden. Dies geschieht in einer Demokratie. Doch andere Lehren vergessen, dass es zu einem letzten Aufbäumen der unterdrückten Burgeoisie kommen könnte. Deshalb bekennt der Molayismus sich zu der Idee, dass das Proletariat einen Genossen wählt, der immer abwählbar ist, aber die gesamte Macht innehat, um schnell gegen ein solches Aufbäumen vorgehen zu können. Durch die Abwählbarkeit kann er nicht zu viel Macht erlangen oder gegen das Proletariat antreten.
Er hat kein Anrecht auf irgendeine Anrede, sondern bleibt ein Genosse unter vielen. Wann diese Phase der Diktatur des Proletariats eintritt, muss das Proletariat für sich bestimmen, aber es ist sicher, dass es geschehen wird. Sicher ist, dass diese Phase ziemlich gegen Ende kommen muss, da der Diktator nicht mehr viele Befugnisse hat und somit der Staat schon fast abgestorben ist. Sicher ist auch, dass diese Phase erst endet, wenn die Weltrevolution erreicht ist.
Erst dann kann der wahre Kommunismus erreicht werden und der Diktator muss abdanken. Nun hat der Staat keinen Sinn mehr, er stirbt ab. Das Reich der Freiheit ist erreicht. Auch bekennt sich der Molayismus dazu, keine Armee zu brauchen. Die Verteidigung wird durch das Volk übernommen, dass sich aus Staatseigentum jederzeit bewaffnen kann, wenn die Räte dem zustimmen oder wenn das Volk unter dem Diktator dem zustimmt.
Angriffskriege wird es nicht geben, denn ein Angriffskrieg ist immer dazu da, anderen Genossen die eigene Meinung aufzuzwingen und das darf eine brüderliche Weltgemeinschaft nicht zulassen. Lediglich eine kleine, immer existente Eingreiftruppe wird es geben, die allein dem Legislativorgan unterstellt ist, ein Batallion, das nach einem berühmten Menschen oder was das die Genossen sonst wünschen, benannt wird und das Parlament schützen soll. Das Batallion wird aufgelöst, sobald es einen Diktatoren gibt, er braucht keinen Schutz mehr.
Der Molayismus bekennt sich zur politischen Pluralität, allerdings ist es unnötig, mehrere Parteien zu haben, wenn der erste Diktator gewählt wurde, da dafür ¾ der Genossen dafür stimmen müssen.
Ist ein Diktator gewählt, werden sich die molayistischen Parteien selbst auflösen. Einen Parteiauflösungszwang gibt es nicht.

Molaya
Darusien
2006
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Nachrichten in diesem Thema
[Bibliothek] - von Schicksal - 06.09.2007, 08:49
Der Molayismus - von Maxim Fjodorowitsch Tolstoi - 08.02.2011, 23:11

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