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Ich sprach deswegen auch im vorherigen Beitrag von einer Befugnisaufwertung auf das Niveau des österreichischen Bundespräsidenten. Ein Präsident als ruhender, starker Pol zwischen den Parteien könnte so am ehesten geschaffen werden. Grundsätzlich befürworte ich eine Direktwahl, da diese weitgehend verhindert, dass der Bundespräsident zu abhängig von den jeweiligen Fraktionen ist. Als de Gaulle das in Frankreich eingeführt hat, war das auch ein Novum und der Präsident der Republik historisch eher schwach.
Allerdings ist so etwas von sekundärer Bedeutung für ein gesundes Staatsverständnis, auch wenn ich der entschiedenen Überzeugung bin, dass die Franzosen den besseren Staatsaufbau haben.
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Oh ja und die cohabition erst, ist auch viel besser als bei uns der Gegensatz zwischen Bundestag- und Rat
Nein das Problem ist, dass das GG sehr gute Regeln vorgibt.
Nur leider verkommen die Parteien immer mehr zu Wahlkampforganisationen, die nur um Wähler buhlen.
Das darf nicht sein, wobei Zustände wie zu Weimars Zeiten braucht man auch nicht.
Parteien sollten ihr Programm haben und damit antreten, das ganze dann vllt. mal alle 4-6 Jahre leicht, alle 10-15 Jahre mittel und alle 20-30 Jahre stärker ändern. Derzeit werden Programme ja alle 2-4 Jahre stark geändert.
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Eine Aufwertung des Bundespräsidenten auf das Niveau seines österreichischen Amtskollegen befürworte ich ebenfalls. Da dies ein guter Kompromiß aus der nach wie vor repräsentierenden Rolle des Bundespräsidenten ist und er gleichzeitig aufgrund seiner Kompetenzen nicht droht in den alltäglichen politischen Streit hineingezogen zu werden.
Eine Direktwahl wäre unter diesen Umständen auch gerechtfertigt, da der Bundespräsident dann nicht mehr nur der reine Grüß-Gott-August wäre, sondern auch ausreichend Amtsbefugnisse hätte.
Zwar besteht die Gefahr, dass das Amt des Bundespräsidenten durch einen Wahlkampf Schaden nehmen könnte, doch überwiegt für mich das Argument der höheren Legitimität durch eine Direktwahl, gerade wenn man bedenkt, welche Personen teilweise in der letzten und vorletzten Bundesversammlung saßen.
Den französischen Staatsaufbau sehe ich nicht unbedingt als so gut an, da hier eine Doppelspitze vorhanden ist (Ministerpräsident und Präsident) und der Präsident zwar viel größere Amtsbefugnisse hat, aber gerade deshalb auch ein enorm politischer Präsident und weniger ein überparteilicher Repräsentant des gesamten Volkes.
Ich wünsche mir lieber einen ruhenden Pol, welcher als unabhängiger, überparteilicher Repräsentant des gesamten Volkes fungiert und insbesondere unabhängig von politischen Parteien, Verbänden etc.
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Nochmal zum Thema der Staatstradition
Ich finde es wirklich unglaublich, wie über eintausend Jahre deutsche Staatstradition durch einen kleinen brauen Wirrkopf zerstört werden konnten.
Dabei gibt es soviel, worauf wir als Deutsche stolz sein können, das aufgeklärte friderizanische Zeitalter, die preußischen Tugenden, die Freiheitsbewegung von 1848, Bismarck, das deutsche Kaiserreich etc. die deutsche Wirtschaftskraft.
Aber ich glaube es fehlt, gerade in der politischen Elite einfach der Mut unseren Nationalstolz auch sichtbar nach außen zu kommunizieren. Das finde ich außerordentlich schade, denn eine Reduktion Deutschlands auf den Nationalsozialismus ist vollkommen absurd!
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Dem kann und muss ich aus der linken Ecke zustimmen.
Das Land der Dichter und Denker sind wir nicht weil uns Leute dazu gezwungen haben sondern weil die Vorraussetzungen hier mit dem Selbstverständnis und der Kultur dafür passend waren.
Mitten in Europa ist Nach- wie Vorteil. Ideen kommen ständig ins Land und nur wer diese klug nutzt kann sie auch zum eigenen Vorteil gebrauchen.
Die Deutsche Vielstaaterei wurde soweit ich weiß nur von der italienischen auch durchlebt und nicht in dem Umfang wie es Deutschland erlebt hat. Deutschland als Nation ist jung, als Gemeinschaft älter.
Ich sülze schon wieder herum und komme mal zum Punkt:
Stolz auf Deutschland? Nein.
Stolz zu etwas größerem gehören? Nein.
Ich habe dieses Land nicht gemacht und bin aus Zufall hier hineingeboren worden.
Stolz bin ich darauf, dass wir aus unserer Geschichte lernen, die meisten jedenfalls und nach jeder Niederlage stärker wieder auferstehen. Dass wir andere an unseren Errungenschaften teilhaben lassen wie den Gastarbeitern und den Chinesen die sich über unsere Errungenschaften im Rechtswesen mit Hilfe des Innenministeriums kopieren und übernehmen ebenso wie die Türkei das vorher schon mal tat.
Das deutsche Grundgesetz so imperfekt ein Gesetz auch immer ist ist eines der häufigsten kopierten Verfassungen der Welt.
In Bosnien standen jubelnde Menschen am Straßenrand nachdem sich die Rot-grüne Koalition doch durchrang Truppen zu schicken und die Panzer durch die Straßen führen die 50 Jahre vorher noch auf sie geschossen haben.
So querulant und meckerig deutsche auch sind, irgendwer nimmt das Ding was nicht funktioniert irgendwann hoch und macht es ungefragt besser. Das ist die größte Stärke die wir als Nation besitzen und jeder der hier lebt wird es irgendwann genauso machen.
Wenn Du deutsch sprichst und gerne in Deutschland lebst bist Du Deutscher. Das macht das Deutsch sein aus, egal ob du asiatisch aussiehst oder aus Schottland kommst. Und darauf bin ich stolz.
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Zu Frankreich:
Es wird ohnehin Zeit, dass Frankreich wie auch Deutschland aus der EU austreten und in einem gemeinsamen Volkskongress eine Verfassung erarbeiten, dann fusionieren und gemeinsam als Mitteleuropäische Liga, DeutschFrankreich, Frankenreich oder sonstwas wieder in die EU gehen.
Wenn man zynisch wird nimmt man BeNeLux auch noch ins Boot aber dann kann man auf die EU auch gleich scheissen.
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Da muss ich dir auch aus der konservativen Ecke zustimmen.
Ich bin stolz auf die deutsche Geschichte und auf die Grundwerte unserer Verfassung, welche sich aus der Geschichte entwickelt haben (Föderalismus, Rechtsstaat, Sozialstaat und Demokratie). Ebenso auf die großen Dichter und Denker, welche das deutsche Volk hervorgebracht hat Goethe, Schiller, Friedrich der Große usw. etc.
Ich bin stolz auf die 1000 Jahre alte deutsche Staatstradition.
Im Punkt der Staatstradition noch folgende Anmerkung:
Ich denke nicht, dass die deutsche Staatstradition 1945 untergegangen ist, sondern schon 1918 mit der Abschaffung der Monarchie in Deutschland und dem Einpflanzen einer Republik durch die Alliierten. Frankreich und die USA haben uns sozusagen dort ihre eigene Staatstradition übergestülpt. Heraus kam ein anämisches Konstrukt names "Weimarer Republik", ohne eigene Tradition, ohne wirkliche Symbole, ohne Integrationskraft. Es folgten die zwölf dunkelsten Jahre der deutschen Geschichte mit unvorstellbaren Verbrechen. Doch gelang es dem Nationalsozialismus eine starke Integrationskraft zu entfalten. Warum? Weil die Nationalsozialisten bewusst wieder an die deutsche Staatstradition anknüpfen versuchten (das dritte Reich, nach dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und dem deutschen Kaiserreich, die Verwendung der alten kaiserlichen Farben), auch wenn sie diese für ihre eigenen Zwecke furchtbar pervertierten.
Nach dem Nationalsozialismus kam die Bundesrepublik, welche sich aber nur aus zwei Gründen halten konnte.
1. Durch die Protektion der Alliierten, welche die Entwicklung und Entstehung des Grundgesetzes maßgeblich vorprägten.
2. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung in den 50er Jahren.
Trotzdem ist es bis heute nicht gelungen eine neue bundesrepublikanische Staatstradition zu begründen und es erscheint mir sehr fraglich ob dies auch jemals gelingt, denn die Republik hat in Deutschland historisch keinerlei Tradition. Deutschland bzw. die deutschen Länder waren von Anbeginn seiner Existenz immer Monarchien gewesen.
Dies unterscheidet uns von Staaten mit genuiner republikanischer Tradition wie die USA oder Frankreich. In diesen beiden Ländern war die Entscheidung für die Republik frei, in Deutschland jedoch nicht.
Als Ergebnis dieser Überlegungen ergibt sich für mich:
Ein Wiederanknüpfen an die deutsche Staatstradition und damit die Wiederherstellung eines gesunden Nationalstolzes scheint mir daher nur über die Wiedereinführung einer konstitutionellen Monarchie möglich.
Natürlich bleibt dieses Streben ein Fernziel und ist zur jetzigen Zeit utopisch. Aber um mit den Worten des großen Europäers SKKH. Otto von Habsburg zu schließen:
"Meiner Ansicht nach hat jeder das Recht, für jene Staatsform einzutreten, die er für die richtige hält. Es darf in einer wirklich demokratischen Gesellschaft keine Tabus auf diesem Gebiet geben."
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Ne, es würde schon reichen wenn wir Deutsche einmal kappieren würden wie beliebt wir in der Welt sind.
Ich halte Monarchien für bescheuert, hätte es aber nach 1945 noch verstehen können wenn man sich einen König/Kaiser zurückholt aber ich denke nun ist dieser Zug abgefahren.
Käme glaube ich etwas komisch wenn man 2015 einen deutschen König oder Kaiser krönte. (Schöner Konjunktiv auch)
Die interessante Frage wäre auch: Wer?
Eigentlich geht da nichts an Anton-Günther Friedrich August Josias Herzog von Oldenburg vorbei.
Der deutschen Staatstradition nach müssten wir dann aber auch unsere 500 Kleinstaaten wiederholen und dem deppen Guttenberg sein Städtchen gönnen und da bin ich gegen
Vor allem die Flaggen sind alles so potthässlich, das hier war mal unsere:
Bei aller Liebe, ich bekomme da Kopfweh von
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...
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Zitat:Ich halte Monarchien für bescheuert, hätte es aber nach 1945 noch verstehen können wenn man sich einen König/Kaiser zurückholt aber ich denke nun ist dieser Zug abgefahren.
Käme glaube ich etwas komisch wenn man 2015 einen deutschen König oder Kaiser krönte. (Schöner Konjunktiv auch)
Ich sehe dies auch eher als Fernziel an, aber als Ziel auf dem man hinarbeiten sollte und was man nicht aus den Augen verliert. Grundsätzlich. halte ich eine Wiedereinführung der Monarchie für möglich, denn auch die Spanier haben die Ihre 1978 wieder eingeführt. "Alle Leuten sagten, dass gehe nicht, dann kam einer der wusste dies nicht und hat es getan."
Zitat:Die interessante Frage wäre auch: Wer?
Eigentlich geht da nichts an Anton-Günther Friedrich August Josias Herzog von Oldenburg vorbei.
Die Wiedereinführung der Monarchie kann natürlich nur durch die Annahme einer neuen Verfassung gemäß Art.146 GG durch das deutsche Volk in einer Volksabstimmung geschehen. Im Rahmen dieses Prozesses ist dann auch die Wiederherstellung der alten Reichsländer zu prüfen. Mir schwebt dabei vor, dass die Bevölkerungen der einzelnen Bundesländer entscheiden, ob sie wieder die Monarchie einführen, oder die republikanische Regierungsform beibehalten.
Vorrangig sollte die Wiedereinführung der Monarchie auf Reichsebene geschehen. Was auf der Ebene der Bundesstaaten geschieht muss dann noch im Rahmen der Schaffung einer neuen Verfassung ausführlich diskutiert werden.
Zitat:Der deutschen Staatstradition nach müssten wir dann aber auch unsere 500 Kleinstaaten wiederholen und dem deppen Guttenberg sein Städtchen gönnen und da bin ich gegen
Ich sehe die deutsche Staatstradition in dem föderalen Aufbau des deutschen Gemeinwesens begründet und nicht in der konkreten Anzahl der Bundesländer. Daher ist die Restaurierung der alten Bundesländer eine sehr wichtige Frage, aber erstmal von weniger wichtiger Bedeutung.
Zitat:Vor allem die Flaggen sind alles so potthässlich, das hier war mal unsere:
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Das sind ja auch nur reine Äußerlichkeiten.
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Frank Isara,'index.php?page=Thread&postID=1011674#post1011674' schrieb:Zu Frankreich:
Es wird ohnehin Zeit, dass Frankreich wie auch Deutschland aus der EU austreten und in einem gemeinsamen Volkskongress eine Verfassung erarbeiten, dann fusionieren und gemeinsam als Mitteleuropäische Liga, DeutschFrankreich, Frankenreich oder sonstwas wieder in die EU gehen.
Wenn man zynisch wird nimmt man BeNeLux auch noch ins Boot aber dann kann man auf die EU auch gleich scheissen. Nix da. Immerhin kontrolliert Deutschland aufgrund seines ökonomischen Gewichts die EU faktisch. Da fallen wir doch nicht sofort Frankreich an den Hals.
Sehen wir es so: Die Monarchie ist weg und sie bleibt es mindestens so lange, wie es nicht zu einem gravierenden internationalen "Systemfehler" (ich weiß, dass das abwertend klingt, aber ein besserer Begriff kommt mir gerade ab) kommt. Unsere Tradition für Morgen backen wir im Jetzt und da sollte man sich hin orientieren.
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