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Die Monarchie
#1
Da die Hochzeit von Prinz William derzeit das beherrschende Thema in den Medien ist, stelle ich mal die Frage, wie ihr die (konstitutionell/parlamentarischen) Monarchie seht.
Sollten wir in Deutschland auch wieder die Monarchie einführen, oder beim derzeitigen Bundespräsidenten als Staatsoberhaupt bleiben?

Die Diskussion ist eröffnet!Smile
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#2
Also ich wäre hier für eine Monarchie nach dem englischen Vorbild, bestenfalls sogar wirklich mit Gewohnheitsrecht und dem ganzen Gedöns.
Paraden sind toll, Zeremonien sind toll, Titel, Glanz und Gloria sind toll.
Das macht alles..Spaß!
Nebenbei bin ich der Meinung, dass ich hier wieder Zar sein sollte!Tongue
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#3
Jemand der der Regierung Hand-Shake-Termine abnimmt ist sicher nett, aber in einer Monarchie zu teuer. Wenn man auf Staatskosten leben will und Macht haben will, sollte man dafür auch was tun. Ich bin da generell immer eher für Leistung als für Herkunft - in allen Bereichen.
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#4
Ich bin für eine parlamentarische Monarchie in Deutschland.

Denn ein Staatsoberhaupt sollte wirklich über der Politik stehen, neutral sein und auch eine möglichst breite Ausbildung besitzen.
Dies ist beim Amt des Bundespräsidenten tendenziell nicht gegeben.
Der Bundespräsident steht nicht über der Politik da er ja selbst gewählt wird und somit auch Teil der Tagespolitik war und ist. Da ein Bundespräsident gewählt wird repräsentiert er auch eher nicht die ganze Nation, sondern nur Teile davon (eben die, welche ihn gewählt haben), dadurch taugt er auch schlecht als Repräsentant des ganzen Landes.
Bei der Wahl von Christian Wulff hatten wir ja eine ziemliche Kampfabstimmung, was ich für das höchste Amt des Staates als unwürdig empfinde.
In einer Monarchie hätten wir dieses Problem nicht.
Weiterhin wird ein Monarch quasi von seiner Geburt an auf das Amt als Monarch hin ausgebildet, dadurch hat dieser eine viel umfassendere und breitere Ausbildung und Kenntnisse als viele Bundespräsidenten (Wulff kommt ja wirklich aus der Politik, Köhler war vor seinen Amtszeiten beim IWF tätig, hat also mehr finanzpolitische Kenntnisse)
Weiterhin muss eine Monarchie nicht zwangsläufig teuerer sein als eine Republik.
Die Apanage für das britische Königshaus betrug 2009 ca. 40 Mio Euro, für das spanische und luxemburgische Fürstenhaus jeweils 9 Mio. Euro. Für den Bundespräsidenten war 2009 im Haushalt ein Betrag von ca. 25 Mio. Euro vorgesehen.
Außerdem muss man ja auch bedenken, dass ein erheblicher Teil dieser Apanage für die Unterhaltung und Instandhaltung der königlichen Schlösser verwendet wird und somit die Fürstenhäuser auch einen Teil zur Bewahrung der Landesgeschichte und Kultur beitragen.

http://www.presseurop.eu/de/content/arti...gekroenten
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeshaush...schland%29
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#5
Zur obigen Frage, irgendwie funktioniert bei mir gerade die Zitierfunktion nicht: Sicher, aber hallo! Gut, diese Antwort muss von einem bekennenden Monarchisten bei allem Respekt vor dem Amte des Bundespräsidenten und auch vor dessen Amtsträgern kommen. Wink Aber - kurz und knapp - die Befugnisse des Amtes, und dazu der formale Obebfehl über die Streitkräfte, sollten durch einen Monarchen ausgeübt werden.
Dazu sei gesagt, dass die Herrschaftsform der Bundesrepublik (also die Beziehungen und Verhältnisse der einzelnen Institutionen zueinander) trotz vielleicht einiger Macken, die man nie gänzlich ausräumen kann, getroßt als Glücksfall bezeichnet werden kann, aber ein bisschen Glanz und vor allem eine echte Integrationsfigur in einer sich auf allen Ebenen immer mehr fragmentierenden Gesellschaft kann beileibe nicht schaden.
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#6
Also, ich als >Belgier< habe kein Interesse an irgendwelchen Monarchen: Nix sagen, nichts tun, nur lächeln und seinem Land zugucken.Selbst wenn: Das letzte Mal, als einer unserer Könige den Mut hatte aus moralischen Gründen ein Gesetz nicht anzunehmen, wurde er für eine Woche von Senat und Parlament für "Regierungsunfähig" erklärt und danach wieder eingesetzt, nur das in der Zeit des "Inter regnums" das Gesetz zur Abtreibung durchgeboxt wurde.
Aber wir haben ja auch nicht den Königskult, so wie ihn die Briten besitzen. Dabei bin ich der Meinung, dass das dort eigentlich auch nix anderes ist, als hier: EIn Teil der Kultur, auf dem nichts weiter als ein Teil der Marktwirtschaft aufbaut und womit sich das Volk identifiziert. Aber dazu braucht man ja nun wirklich keinen König.

Ich bin strikter Antimonarchist. Vielleicht auch nur, weil mein Monarch nichts weiter ist, als ein Steuerschlucker ohne Macht... Die moderne Gesellschaft braucht keinerlei antike Staatsform mehr. Big Grin
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#7
Michail Sotwojewitsch Kaikolew,'index.php?page=Thread&postID=1004938#post1004938' schrieb:Also, ich als >Belgier< habe kein Interesse an irgendwelchen Monarchen: Nix sagen, nichts tun, nur lächeln und seinem Land zugucken.Selbst wenn: Das letzte Mal, als einer unserer Könige den Mut hatte aus moralischen Gründen ein Gesetz nicht anzunehmen, wurde er für eine Woche von Senat und Parlament für "Regierungsunfähig" erklärt und danach wieder eingesetzt, nur das in der Zeit des "Inter regnums" das Gesetz zur Abtreibung durchgeboxt wurde.
Aber wir haben ja auch nicht den Königskult, so wie ihn die Briten besitzen. Dabei bin ich der Meinung, dass das dort eigentlich auch nix anderes ist, als hier: EIn Teil der Kultur, auf dem nichts weiter als ein Teil der Marktwirtschaft aufbaut und womit sich das Volk identifiziert. Aber dazu braucht man ja nun wirklich keinen König.

Ich bin strikter Antimonarchist. Vielleicht auch nur, weil mein Monarch nichts weiter ist, als ein Steuerschlucker ohne Macht... Die moderne Gesellschaft braucht keinerlei antike Staatsform mehr. Big Grin
Dabei ist doch der belgische Monarch der einzige Grund, warum Belgien nicht schon längst auseinandergefallen ist und dann würde Eupen-Malmedy wieder heim ins Reich kommen. Big Grin
Und das der Senat und Parlament den König vorübergehend abgesetzt haben, spricht wohl eher gegen das Parlament und nicht gegen den Monarch Wink


Stimme Pan Qiu Ma auch voll zu, dass wir wieder eine wirkliche Integrationsfigur für unsere immer fragmentiertere und schnelllebigere Gesellschaft brauchen.
Eine Integrationsfigur kann der Bundespräsident nicht sein, da er eben oftmals aus der zerstrittenen Parteienpolitik kommt. Eine Monarchie dagegen ist von vorneherein der Parteipolitik enthoben und daher völlig überparteilich, neutral und ein moralischer Schiedsrichter.
Außerdem setzt eine jahrhundertealte gewachsene Monarchie einen sehr guten Kontrapunkt gegen unsere heutige schnelllebige Gesellschaft.
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#8
Für mich wäre die Monarchie ein klarer Rückschritt. Wir leben im 21. Jh., die Menschen haben sich ihre Rechte von den Monarchen, die keinerlei Legitimierung für ihre Macht besitzten revolutionär und evolutionär hart erkämpft.
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#9
Die Frage der Legitimation ist natürlich schon ein Gegenargument, aber man muss auch hinzufügen, dass die Legitimation der Bundesversammlung, welche den Bundespräsidenten wählt, sehr schwach ist. In der Bundesversammlung wird derjenige gewählt, der die Mehrheitsfraktionen hinter sich weiß, es wird also ein Parteipolitiker gewählt, aber keine neutrale, überparteiliche Persöhnlichkeit, wie wir es bei der Wahl von Wulff sehen konnten.
Weiterhin ist die Legitimation der Bundesversammlunh dadurch fragwürdig, dass die Parteien oftmals beliebige Persöhnlichkeiten in freien Ermessen dorthin entsenden, welche über gar keine Legitimation verfügen.

Außerdem zeigen gerade die parlamentarischen Monarchien in den Niederlanden, in Großbritannien, Spanien usw, dass eine Monarchie auch modern sein kann und dies nicht zwangsläufig ein Rückschritt und die Abschaffung demokratischer Errungenschaften bedeutet.
Der spanische König Jaun Carlos I hat in der Nach-Franco-Zeit die junge spanische Demokratie gerettet, indem er allein durch die Kraft seines Amtes und Position als (formaler) Oberbefehlshaber der Streitkräfte einen Putsch francotreuer Offiziere vereitelte.

http://de.wikipedia.org/wiki/23-F
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#10
Andrej Louwowitsch Kronskij,'index.php?page=Thread&postID=1004956#post1004956' schrieb:Für mich wäre die Monarchie ein klarer Rückschritt. Wir leben im 21. Jh., die Menschen haben sich ihre Rechte von den Monarchen, die keinerlei Legitimierung für ihre Macht besitzten revolutionär und evolutionär hart erkämpft.
Hier bitte Beifall denken.
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