[Adila Aslanova]

Nur wenige Autominuten vom Regierungsviertel entfernt präsentiert sich das Grand Hotel Pascha in all seiner hypermodernen Pracht. Anfang 2012 nach einer Rekordbauzeit von gerade einmal anderthalb Jahren fertiggestellt, ist es eines der großen Aushängeschilder der Hauptstadt. Hier findet der geneigte Gast nahezu alles, wonach ihm der Sinn steht: Fitnessstudios, Tagungsräume, Wellnessoasen, Boutiquen, Schönheitssalons … und des Abends natürlich einen atemberaubenden Blick auf das pulsierende Nachtleben von Dulandsche.

[Akim Azad]

trifft sich hier ab und an mit seiner Geliebten

[Béatrice Laval]

Trifft ein.

[Adila Aslanova]

Ein hochrangiger Beamter des Innenministeriums nimmt Miss Laval in Empfang und bittet sie, ihm zu folgen. Es geht vorbei an mehreren gehobenen Boutiquen, in deren Auslagen auch astorische Luxusartikel auf eine schwerreiche Käuferin warten, und hinein in einen der vielen vollverglasten Aufzüge. Dieser fährt schließlich hinauf zur Dachterrasse, wo sich dem Betrachter ein atemberaubender Blick über das nächtliche Dulandsche bietet. Aslanova kommt ihrem Besuch entgegen, angetan mit einem leichten, aber geschmackvollen Kleid.

Madam Secretary, ich freue mich, dass Sie es so kurzfristig noch einrichten konnten. Hatten Sie schon Gelegenheit, unsere schöne Hauptstadt etwas näher kennenzulernen?

[Béatrice Laval]

Madam Aslanova, es ist mir eine Freude von Ihnen empfangen zu werden. Nun ich hatte dank Mr. Azad bereits die Gelegenheit die notschische Küche zu genießen.

[Adila Aslanova]

Dann kann ich Sie vermutlich nicht für ein zweites Abendessen begeistern ...? Das wäre insofern schade, als das 'Pascha' eine wirklich hervorragende Küche hat. Aber setzen wir uns doch erst einmal.

Sie deutet auf eine Sitzlandschaft am Rande der Terrasse. Die Sofas sind gerade hoch genug, um den besagten Ausblick auf die notschische Hauptstadt genießen zu können. Dienstbare Geister haben schon einige Erfrischungen bereitgestellt, sind dann aber wieder entschwunden. Abgesehen von einer Dolmetscherin und einigen Leibwächtern, die sich dezent im Hintergrund halten, ist das Dach des Hotels menschenleer. Keine Presse, keine Demonstranten. Ein ungezwungenes Treffen in lockerer Atmosphäre.

[Béatrice Laval]

Nun wer weiß, ich kann viel Essen und würde eine derartige Gastfreundschaft unmöglich ablehnen können.

Setzt sich und wirft einen Blick auf die wunderbare Skyline. Ihr ist bewusst welche Wichtigkeit derartige Treffen haben und ist von der Atmossphäre angetan. Sie fühlte sich bestärkt in der Entscheidung Astor eng mit Notschistan zu verbinden.

[Adila Aslanova]

Aslanova interpretiert diese Antwort angesichts ihrer eigenen Hungergefühle als ein 'Ja' und nickt kurz einem der Leibwächter zu, woraufhin der stiernackige Mann in Richtung des Aufzugs verschwindet. Die Innenministerin hat sich währenddessen schon wieder ihrem Besuch zugewandt.

Sie werden sehen, dass ich Ihnen nicht zu viel versprochen habe, Madam Secretary. Welche Eindrücke konnten Sie denn bisher von meinem Land gewinnen?

[Béatrice Laval]

Davon bin ich ebenfalls überzeugt.

Sie bedient sich an einer der Erfrischungen bevor sie weiterspricht.

Nun ich habe den Eindruck eines Landes gewonnen, dass stark ist und sich seine Freiheiten nicht nehmen lässt. Vor allem unter dem Eindruck eines mächtigen Nachbarn. Ich glaube auch zu wissen, dass ihr Land Reich an Kultur ist. Ich glaube auch, dass sich Ihr Land im Aufbruch befindet.

Sie lehnt sich zurück.

Welche Eindrücke haben Sie von Notschistan gewonnen? Sie leben hier wesentlich länger als ich hier zu Gast sein darf und kennen das Land und seine Leute, Ihre Einschätzung würde mich interessieren.

[Rote Brigade]

In einem der Hochhäuser unmittelbar neben dem Hotel hat eine 10-Mann starke mit Sturmgewehren, Handgranaten und Plastiksprengstoff ausgerüstete Gruppe der Roten Birgade Stellung bezogen und beobachtet unauffällig die Situation.