04.10.2015, 00:42
Dieses mal war der Termin längst bekannt. Ein unauslöschliches Datum in der androischen Geschichte. Nichts desto trotz waren die Sitz- und Stehplätze bis auf den letzten Quadratmeter vergeben und die unzähligen Kameras im Hintergrund wie auch das zentrale Mikrofon am Rednerpult übertrugen diese Pressekonferenz in die entferntesten Gegenden der Androischen Föderation. Als Nikolai Demidow schließlich erschien setzte Blitzlichtgewitter ein und das Stimmengewirr verstummte abrupt.
"Völker und Soldaten Andros,
eine Nation gedenkt ihren Opfern und Helden, gedenkt der Trümmer, die Fremde geschaffen und aus denen Landsmänner und Landsfrauen mit unerschöpflicher Kraft wieder ein stolzes Vaterland geschaffen haben.
Meine Gedanken gelten heute ganz besonders all denjenigen, die die dunkelste Stunde in der Geschichte Andros erleben mussten. Denjenigen, die Blut, Schweiß und Tränen vergossen haben. Den Müttern und Väter, die ihre Kinder verloren haben. Den Ehefrauen und Ehemännern, denen ihre andere Hälfte geraubt wurde. Den Kindern, die nach ihren Eltern fragen, die niemals wieder kehren werden. All denjenigen sei eines gesagt:
Wir werden nicht vergessen, welches Schicksal Andro heimsuchte.
Wir werden nicht vergessen, dass Andros Licht ausgelöscht werden sollte.
Wir werden nicht vergessen, wer von unserer Seite geraubt und dem Leben entrissen wurde.
Wir werden auch nicht die Tatenlosigkeit der Staatengemeinschaft vergessen.
Wie stets ziehen wir unsere Lehren aus Vergangenem, gleich wie schwer der Schlag auch sein mochte. Selbsmörderische Angriffe, alles vernichtende Waffen – all dies wurde gegen uns eingesetzt nur um am Ende feststellen zu müssen: Andro lebt! Wir haben unseren Preis gezahlt und würden ihn wieder zahlen, denn die Freiheit und der Schutz der androischen Völker ist jedweden Preis wert. Wir würden den Preis zahlen, wenn es notwendig ist und nicht eher, deshalb können wir uns nicht mehr auf die ehrenwerte und tatenlos zusehende Staatengemeinschaft verlassen. Die Welt muss endlich verstehen, dass nur einer für den Schutz und die Freiheit der androischen Völker Sorge tragen kann: Andro selbst und seine tapferen Söhne und Töchter! Und Andro wird dies mit Nachdruck tun, auf dass sich nie wieder jemand in solch einer Situation wähnen muss.
So gedenken wir heute an diesem Tag, derer, die ihr Opfer bracht damit wir heute hier sein können.
Spasiba."