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Das die neue, endlich mal aktive, Regierung Wiltuwijas auf die nationale Mehrheit setzt finden viele Menschen gut, vor allem Wiltuwen und die kleine Minderheit der Karolen. Jedoch sind doch viele ältere Mostowskajer unzufrieden und fühlen sich ausgegrenzt. In Jakowgrad kommt es daher zu einigen kleineren Kundgebungen. Im Osten der Provinz, in Dwinsk und Bolowsk sieht das schon wieder anders aus. Hier verwehren sich die lokalen Politiker der Umbenennung durch die Provinzregierung, gerade weil die Präsidentin Wiltuwin ist. Können hier alte Gräben wieder aufbrechen?
Marija Sergejewna Romanowa
Gast
Ohne Umwege fuhr Marija Romanowas Sekretär direkt zum Zentrum der Kundgebung - nur zu genau wusste Mischa, dass es die Provinzpräsidentin bereits in den Fingern juckte und sie sozusagen auf heißen Kohlen saß, endlich etwas tun zu können. Die ganze Fahrt über von Jakowgrad nach Dwinks rutschte sie bereits - wie Mischa mit Blicken in den Rückspiegel bemerkte - auf der Rückbank des Wagens nervös. hin und her. Kaum das der Wagen auch nur Ansatzweise zum Stehen kam, griff die Romanowa relexartig nach dem Megafon und sprang aus dem Wagen. Mit eine eleganten Kletteraktion stand sie auch bereits auf der Motorhaube des Wagens, blickte in Miaschas verdrossenes Gesicht und lächelte, ehe sie das Megafon anschaltete und endlich - in fließendem mostowskawisch - sagen konnte, was ihr auf dem Herzen lag.
"Wil-tuuuuuuu-wer!", krächzte es durch das Megafon.
"Wiltuwer. Und ich sage dies zu Euch als Bezeichnung eines Bürgers von Wiltuwija - gleich ob Mostowskajer, Karole oder Wiltuwer. Eine Herzensangelegenheit hat Euch auf die Straße gebracht. Und das erfüllt mich mit Stolz. Ihr fühlt euch persönlich betroffen. Nun, dann will ich Euch auch etwas Persönliches erzählen..."
Eine rhetorische Pause brachte ihr die gewünschte Aufmerksamkeit.
"Mein Urgroßvater und seine Väter vor ihm waren stolze Wiltuwer. Ihr Blut trage ich in mir. Meine Großmutter ist eine atemberaubend schöne Karolin. Auch ihr Blut trage ich in mir. Und mein Vater... mein Vater ist ein dickköpfiger Moskowiter, den ich abgöttisch Liebe. Seinen Namen - einen moskowitischen Namen - trage ich mit dem Stolz einer Wiltuwin. Ich bin nichts... und zugleich doch alles. Alles was mich ausmacht, was euch ausmacht. Nein, ich versteh nicht all eure Sorgen, diese sehr wohl. Und für die anderen habt ihr - wie ihr auch an meinem Hiersein seht - mein offenes Ohr."
Wieder eine kleine Pause, um das Gesagte sacken zu lassen.
"Die Umbenennungen, die ihr euch so zu Herzen nehmt, sind keine Umbenennungen. Es sind Ergänzungen zur bestehenden mostowskaischen und wiltuwischen. Nicht Eure, nicht meine Sprache wird herabgesetzt, sondern Wiltuwisch auf Augenhöhe gebracht. Aber damit nicht genug. Um auch der karolischen Minderheit Rechnung zu tragen, wird auch in solchen Regionen mit stärkerer karolischer Ausprägung, neben mostowskaischen und wiltuwischen Bezeichnungen auch karolisch anzutreffen sein. Es ist stets miteinander... ein miteinander, um das Bestes miteinander zu verbinden. Ich bin so stolz auf euch..."
Bevor man Marijas feucht werdende Augen sehen konnte, ließ sie das Megafon sinken, lächelte tapfer und stieg von der Motorhaube. War sie echt auf die Motorhaube geklettert? Manches Mal konnte sie nur den Kopf über sich selbst schütteln. Verrücktes Ding!
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Ein Bürger wirft mit seinen Saufkumpanen Eier auf das Auto von Romanowa.
Die Gruppe skandiert:
NIEDER MIT DEM WILTUWISCHEN, GOTT HASST WILTUWIJER!
MÖGE GOTT DEN MOSTOWSKAWEN HELFEN SICH NICHT UNTERDRÜCKEN ZU LASSEN
Marija Sergejewna Romanowa
Gast
"Anscheinend gibt es immer Menschen, die nicht kapieren wollen...", raunte Marija ihrem Sekretär mit einen gewissen Enttäuschung in der Stimme zu.
"Sie werden nicht immer alle unter einen Hut bekommen können, Marija.", bekam sie zur Antwort.
"Wohl wahr, Mischa..", seufzte Marija und fasste neuen Mut und antwortete dem Eierwerfer laut genug damit es auch die umstehende Menge hören konnte.
"Es wäre mir ein Neues, wenn sich Mostowkajer auch nur irgendwie unterdrücken lassen würden."
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Die Gruppe ignoriert Romanowa und skandiert weiter
WILTUWCY- NJET!
WILTUWSKIJ JAZYK - NJET!
MOSTOWSKAWCY - DA!
MOSTOWSKIJ JAZYK - DA!
KUSCHATE NAMY WILTUWCY!
Marija Sergejewna Romanowa
Gast
Nur ein Kopfschütteln hat Marija für die Gruppe über, dreht sich um und lässt diese wie kleine Schuljungen dastehen.
"Auf nach Bolowsk, Mischa"
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kommt mit einer Streife an und ruft die besoffenen Proleten zur Ordnung auf. Nur weil ihr FC Lokomotive Hinterwäldnisltan verloren hat, haben sie nicht das Recht, Staatseigentum zu beschädigen oder Frauen zu bedrohen
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Man beachtet auch die Polizei nicht und skandiert weiter
ETA PROWINZIJA PRINADLESCHIT NAM!
VNIS S WILTUWIJSKIMI UBLJUDKOW!
NASCH JAZYK JAVLJAJETSJA JAZYKOM BOGA!
WILTUWIJCY BOGOHULJNIKI!
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man ruft Verstärkung und macht schonmal Pfefferpray und Wasserwerfer bereit. Die Demonstranten werden aufgefordert dne Platz zu räumen