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Im Gespräch: Pawel Borissowitsch Axelrod
#1
[Bild: TvModerator.jpg]
Dobro pojalawat i straswuje uwoschaemije dami i gospoda u tvAndro "sobesedowanoi"
Willkommen und guten Tag sehr geehrte Damen und Herren bei tvAndro "Im Gespräch"
,


Heute sind wir mal nicht im Studio, sondern sind selbst zu Gast bei unserem "Gast", Pawel Borissowitsch Axelrod, ehemaliger Ministerpräsident im Zarenreich, amtierender Präsident der Provinz Mostowskaja und Buchautor . Er hat uns zu sich nach Hause in eingeladen. Vielen Dank Gospodin.

[Bild: 96kfi8o2.jpg]
Quelle: Wikipedia, Michael Schilling

Gospodin Axelrod, sie sind ein Urgestein in der androischen Politik. Lange Zeit waren sie Ministerpräsident im Zarenreich Andro, vertraten die ARP, die Androische Reichspartei im Unterhaus. Seit der Gründung der Republik sind sie wiederum Präsident der Provinz Mostowskaja. Nun kündigten sie an, sich zur Ruhe zu setzen. Warum auf einmal?

Nun sehen sie, für jeden sollte einmal die Zeit gekommen sein, sich zurück zu ziehen und seinen Lebensabend in Ruhe zu verhingen. Ich denke, ich habe hart und lange für Andro gearbeitet und mir das verdient. Ich möchte aber auch den Weg frei machen für neue, junge Leute mit vllt. anderen Ideen und Vorstellungen.

Neben Gregori Brylinski sind sie wohl der dienstälteste Politiker. Wie sehen sie eigentlich die Welt? Sie haben nun ja schon viel erlebt.

Ich sehe die Zeit langsamer vorbeiziehen, auch wenn sich ihr Fluss doch etwas beschleunigt hat. Das klingt nun etwas verwirrend, ist aber so. Zum einen blicke ich auf eine Zeit zurück, in der viele Handlungen oder Themen lange vorlaufzeit hatten und entsprechend dauerhaft besprochen wurden.
Heute muss alles schnell behandelt werden und jeder will sofort Ergebnisse.

Sehen sie das so auch bei der Polproblematik?

Das ist so ein Punkt, wo ich mich frage, wo man anfangen und aufhören soll. Aus meiner Sicht gibt es hier weder richtig noch falsch, weder Recht noch Unrecht. Die internationalen Akteure benehmen sich alle nicht so, wie sie sollten. Andro hatte schon immer eine recht problematische Stellung in der Welt, seit dem kommunistischen Umsturz 2007. Ich erinnere mich an die Zeit davor. Der Zar lies eine rigorise isolationistische Politik betreiben. Seit 2007 aber meinte man in Andro immer wieder die Bühne der internationalen Politik betreten zu müssen. Und bislang stellten sich einem da immer wieder andere Staaten entgegen.
Was wir 2007, 2008 und 2009 erlebt haben, war schon nicht lustig. Was dann aber 2010 kam schoss den Vogel entgültig ab. Dann zwischen 2010-2013 hatten wir eine recht ruhige Phase. Man sah das scheitern der internationalen Politik in Form des Rats der Nationen und den langsamen, nun schnellen, Aufsteig der Polkommission. Trotz der Erkenntiss, dass es zum einen einfach Sympathien in der Welt gibt, die man schwer erklären oder verstehen, schon gar nicht brechen oder sich diesen anbiedern kann, gibt es weitere Mechanismen in der Welt. Neben den traditionellen "Monarchien bleiben unter sich" und "Proleten aller Länder vereinigt euch" gibt es noch den Club der parlamentarischen Demokratien. Diese formierten sich nach dem Scheitern des RdN lange Zeit nicht.
Sie hielten sich stattdessen an diePolkommission, welche ein Überrest der alten Weltordnung war.
Sehen sie sich doch mal an, wie die Polkommission bei ihrer Gründung agierte, wie sie dann auf die Krisen mit der Nordmark und Dreibürgen und nun auf Andro reagiert. Reagiert! Sie agiert nicht. Sie schafft nicht bevor etwas passiert oder am passieren ist neue Möglichkeiten für die Staaten sich einzubinden, oder einbinden zu lassen, sondern reagieren völlig unverhältnismäßig über.
Das erkennt man in den nun wohl kommenden Sanktionen, die mit einer nie dagewesenen Härte ein Land treffen sollen.
Sanktionen sind ein Zeichen von Hilflosigkeit. Man hat ja eben nichts dazugelernt.
Andro aber auch nicht.

Was wäre ihrer Meinung nach ein Ausweg?

Ein völliger Neustart. Eigentlich müssten alle Staaten ihre nächsten Wahlen abwarten oder dergleichen und sich neue und unverbrachte Gesichter zu einer internationalen Konferenz treffen, um alle Probleme der Welt zu behandeln. Fehlinformation, mangelnde Kommunikation und Vorurteile sind bis heute ein gravierendes Problem.

Halten sie das für realistisch?


Nun entweder so, oder sich sehe die ganze Welt ins Unglück stürzen. Denken sie, ein sanktioniertes und vom Westen gestraftes Andro wird irgendwann reumütig um Verzeihung bitten? Ich denke nicht. Vielmehr wird das passieren, was in Gesprächen und Verlautbarungen androischer Diplomaten geäußert wurde: nämlcih das Andro in ein Bündnis gedrängt wird.

Trotz der androischen Blockfreiheit?

Machen wir uns nichts vor, Andro ist nicht wirklich blockfrei, es ist sein eigener Block. Und früher schon war Andro Mitglied in diversen Bündnissen oder Organisationen. Aktuell scheint Blockfreiheit jedoch ein Zeichen der Schwäche zu sein. Der angestrebte Kurs der non-Intervention nach dem Jeruslaemeinsatz oder einer gewissen isolationistischen Haltung hat wenig gebracht. Die Reputation Andros ist in manchen Kreisen so gering bzw. negativ, das selbst wenn Andro seine Armee abschaffen würde, irgend jemand irgendwie irgendwas zu kritisieren hätte.

Was also tun?

Nun eine allgemeine Kapitulation Andros kommt ja nicht in Frage. Wir haben 142. Mio Bürger. Die gilt es zu schützen. Und so langsam glaube ich auch nicht mehr, dass manch ein Staat das Wohl der Menschheit als ganzes antreibt oder der Schutz des Völkerrechts. Jeder Mensch hat Eigeninteressen. Vor allem Politiker. Prestige ist eines davon. Wir könnten jetzt natürlich den Vertrag mit der Polkommission annehmen, müssten eine gewaltige Kröte schlucken und Großteile der Bevölkerung wären unzufrieden. Präsident Matwenow würde als schwach und nachgiebig gelten. Der letzte der sowas tat, war Isalowitsch und was mit dem passierte wissen wir ja: wurde von einem Militanten erschossen.
Nein Andro muss klar seine nationale Souveränität und somit Stärke behalten. Abrüstung bringt hier wenig, vor allem, wenn sie einseitig erfolgt.
Das haben wir doch 2010 gemerkt. Und sogar unser damaliger Kontrahent Irkanien bemängelte die Abrüstung Andros als Fehler an.
Nein, wenn wir eine Verhandlungsbasis wollen, wäre sogar Aufrüsten das beste.

Gewalt mit Gewalt bekämpfen?

Schauen sie sich doch Dreibürgen an. Die stehen zwar in der Kritik, aber kann die jemand aufhalten? Es wäre doch nur das beste, vom Kaiserreich zu lernen. Eine gewaltige Armee, weltweite Präsenz, keine verlorenen Kriege und niemand wagt mehr als verbale Kritik. Das Kaiserreich verfügt auch über genügend diplomatische Kontakte und ist angesehen.

Wobei Dreibürgen jetzt auch nicht das non-plus-ultra in der Beliebtheit ist.

Richtig, muss man beliebt sein? Man muss stark sein. Betreiben wir endlich eine realistische und keine ideologische oder liberale Außenpolitik.
Das ist gescheitert, wie der RdN gescheitert ist.

Dieser erlebt doch gerade eine Art zweiten Fühling mit Astor und der DU.

Ein Aufguss ist diese Diplomatieplattform nicht, jedoch fürchte ich, dass das ganze bereits jetzt zum Scheitern verurteilt ist.
Astor und die DU erarbeiten unter Auschluss der Weltöffentlichkeit eine neue internationale Organisation. Mit Sitz in der DU. Warum nicht woanders? Es gibt genug kleine neutrale Länder. Man meint fast, dass somit direkt einige Staaten sich ausgeladen fühlen sollten.
Eine neue geeinte Weltordnung ist nur möglich, wenn daran alle Staaten mitwirken.
Wir alle wären gut dabei beraten, in der DU eine Gründungskonferenz anzuregen und dann gemeinsam eine Art von Grundsatzpapier zu erarbeiten, wo diese neue Plattform sein soll und was ihre Rechte sind. Es bedarf dann eines Moderators, nennen wir ihn eben mal Generaldirektor oder Sekretär.
Dieser hat bis auf das Hausrecht und moderierende Funktion nichts zu melden.
Ansonst darf man nicht den gleichen Fehler machen wie einst im RdN. 1. politischen Clowns keine Bühne bieten, 2. Demagonen keinen Freiraum für Hetze lassen und 3. diese neue Plattform darf keine Beschlüsse gegen andere Staaten fassen.
Daran wird auch die Polkommission scheitern.

Was halten sie dann von der Gründung der TRANORA?

Noch ein Militärbündnis ist genau das, was die Welt gebraucht hat. West gegen Ost gegen die Kommunisten vom Martinsthaler Pakt.
Dann bekriegen sich die Demokraten, die vermeindlichen Demokraten, die Volksrepubliken und die Monarchien.
Eigentlich hätte Adro hier ja eine Sonderrolle inne.

Was meinen sie mit Sonderrolle?

Andro war einst die flächenmäßig größte Monarchie der Welt. Wir waren nicht immer eine Demokratie wie heute. Uns steckt noch der zaristische Prunk an, ebenso gewisse soialistische Züge bezüglich der Armee, Paraden und des Sozialssystems.
Warum reden fast alle Politiker quer durch die Parteien ständig von "imperialistischen Aggresoren" und bedienen sich einer eigentlich kommunistischen Rhetorik?

Ja warum?

Weil Andro kulturell ein Mischstaat ist. Wir sind zwar offiziell eine "präsidiale Bundesrepublik". Aber eigentlich haben wir nur einen wählbaren Zaren von Volkes Gnade mit einer Duma die sich wie der Oberste Sowjet darstellt und Volksabstimmungen wie kein anderes Land.
Eigentlich müssten alle Länder mit uns können. Doch offenbar ist es genau anders herum. Weil wir nichts ganzes und nichts halbes sind, waren, machen, werden wir eher abgelehnt.
Das ist verständlich. Was man nicht kennt, was anders ist, wird ausgestoßen.
Andro war anders und wird es immer sein.

Sie zeichen da ein recht düsteres Bild.

Ich würde eher realistisch sagen. Wir müssen lernen dazu zu stehen, dass sich unsere Bündnispartner und engen Verbündeten alle paar Jahre ändern. Dreibürgen war nun dreimal unser Verbündeter und dreimal unser Kriegsgegner. Mit Chinopien hatten wir auch nicht immer gute Beziehungen.
Irkanien wurde vom Erzfreund zum Erzfeind. Die Liste geht immer so weiter. Wer hat Andro denn in den letzten 7 Jahren nicht angegriffen oder überfallen.
Wir sind nicht mehr wehrlos oder ehrlos, aber einfallslos.

Sollen wir nun allen anderen zuvorkommen?

Um Gotteswillen nein. Wir sind nicht stark genug dazu und ich glaube auch nicht, dass das Konsenzfähig wäre.
Wir könnten uns aber auf eine unserer anderen Stärken verlassen: den Handel.
Ansonst müssen wir der Welt beibringen, das wir von ihr nichts wollen und sie uns entsprechend auch in Ruhe zu lassen hat.
Das müsste die Polkommission eigentlich bemerken. Aber sie tut unser Sicherheitsbedürfnis als Paranoier ab.
Nun ich möchte mal Frau Bont, oder Herrn Tiddley oder
Mehregaan sehen, wenn ihr Land angegriffen wird. Und das in einer Spanne von drei Jahren ca. fünf Mal. Und man muss da wirklich sagen, das Andro manchmal ungeschickt, aber defnitiv nicht aggressiv war. Manchmal einfach nur innerlich zerrüttet.

Wie lautet ihr Fazit


Es muss uns gelingen der Welt zu zeigen, dass wir nicht "böse" sind. Das ist völliger Unfug. Andro hat ein sehr großes Sicherheitsbedürfnis. Schauen sie sich unsere Geschichte an. Als kommunistischer Staat wurden wir von allen bedroht, als Monarchie von den Kommunisten und manchen Diktaturen und als Republik wieder von den Kommunisten und den Monarchien.
Wir sind doch ständig unter Druck. Da meinen die meisten wieder wir wären in einer Opferrolle oder würden diese spielen.
Wollen sie mal Andro in der Täterrolle haben? Dann steht kein Stein mehr über den anderen.
Der Schlüssel des Erfolgs liegt im gegenseitigen Verständis, was der andere will.
Und die Welt muss lernen, was Andro will und das wir keine expansive Nation sind.
Man sollte uns einfach in Ruhe lassen oder ignoreiren.

Ich danke ihnen für das Gespräch.

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