Androische Föderation

Heute bezieht Michail zum ersten Mal sein Büro als Vizedirektor der Gazolinsk-Stelle nahe Koskow, der größten im Land. Er ist zwar nicht sicher, ob er legitim in dieser Stelle ist, da der Finanzminister, dem er unterstellt ist, mit ihm bisher keinen Arbeitsvertrag abgeschlossen hat, aber man kanns ja mal probieren. 8O



Michail betritt das Büro im östlichen Teil des Industriekomplexes, in seinen Händen eine Kiste mit Bürokrams und ein paar persönlichen Dingen. Er setzt sich in den Bürostuhl und stellt sein Namensschild auf seinen Schreibtisch.

"Hmm... irgendwie lustig...", murmelt Michail, ein Grinsen auf dem Gesicht.

Macht einen Rundgang durch die Industrie, stellt sich den Arbeitern als "Vielleicht-Vize-Direktor" vor und checkt vereinzelt die leicht veralteten Maschinen.

Kehrt glücklich vom Finanzministerium zurück in sein Büro. Sofort beginnt er mit der Arbeit und checkt erstmal die Ordner mit dem Personal und der Produktion.

Den Dokumenten entnimmt er, dass die Gazolinsk-Werke hier in Koskow 24 Personen beschäftigen: 4 Petrochemiker, die die Verarbeitung zu Treibstoffen o. Ä. überwachen, 6 Ingenieure, die die Maschinen kontrollieren (bzw. Instandhaltung betreiben), 6 Facharbeiter, die für kleinere Arbeiten zur Hand stehen, 4 Fahrer, die in den Tanklastwagen die fertigen Endprodukte ans Volk bringen, zwei Pertrochemiker in der Forschung, einen Industrieingenieur, der für die Umwelttauglichkeit der Fabrik sorgt, und einen Sanitäter (für den Notfall). Die Industrieanlage ist leicht unterbesetzt, aber das lässt sich regeln.

In den Koskower Gazolinsk-Raffinerie werden jährlich 9,2 Millionen Tonnen Rohöl weiterverarbeitet, wovon 85 Prozent aus den eigenen Rohölquellen kommen. Die Ölraffinerie besitz leicht veraltete Maschinen zur Destillation des Treibstoffs, zur Konversion der daraus entstehenden Stoffe, zum verändern der Oktanzahl des Traibstoffs durch Reforming, zum Cracken und für andere Verarbeitungsmöglichkeiten.

Die drei größten Endprodukte teilen sich wie folgt auf: 27 Prozent werden zu normalem Benzin weiterverarbeitet, 21 Prozent zu Dieseltreibstoff und 20 Prozent zu Heizöl. Weitere Endprodukte sind Kunststoffgranulat, Erdgas u. A.

Michail ruft seine Sekretärin an

"Frau Wolewsk, bitte sagen sie Herr Abelmiew, er solle bitte die Luftfilter kontrollieren und unseren Treibhausgas-Ausstoß errechnen, außerdem sollten wir die Tanklastwagen und Pipelines nochmal kontrollieren lassen, ich habe in der Einfahrt Ölflecken gesehen."

Eine weiterer Abend bei Gazolinsk...



Herr Abelmiew kommt in Michails Büro.

"Gospodin Kaikolew? Ich habe schlechte Neuigkeiten: Die Luftfilter unserer Fabrik sind schwer veraltet. Ich glaube sogar, dass die Teile noch aus dem Weltherrschaftskrieg kommen könnten. Wir brauchen unbedingt neue!"

"Nun denn, Gospodin Abelmiew, errechnen sie bitte die Summe die nötig wäre um die Luftfilter auf den neusten Stand zu bringen, nachher gibt man uns die Schuld an der globalen Erderwärmung oder so..."

[action]Das Telefon klingelt]

"Was gibts, Frau Wolewsk?"

Herr Kaikolew, ich habe einen unserer Mitarbeiter auf die Ölflecken angesetzt, und es scheint als wäre eine unserer Pipelines defekt. Die Reparaturen sind nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass wir die Produktion für einen Tag aussetzen müssten."

"Wir würden große Verluste machen, und ein halbes Dutzend Tankstellen warten auf Nachschub. Lassen sie es so gut wie möglich abdichten, ich muss gucken was ich machen kann. Außerdem: Ich bin nicht derjenige, der hier einfach mit den Staateinnahmen rumwerfen kann. Ich muss erstmal Herr Breschnew fragen."

Michail schickt Herrn Abelmiew raus und kramt dann seine Skizzen hervor. Die geplante Erweiterung der Fabrik muss dann wohl warten.

*so*:telefon <- Telefon. Klicke bei den smileys auf "mehr"*so*

Ein neues Projekt der Regierung überschattet die aktuellen "Lapalien", die die Hauptstelle Gazolinsks in Koskow beschäftigen: Der Direktor Gazolinsks hat heute dem Firmenrat mitgeteilt, dass Vertreter der Föderalen Republik nach Büyük Sergiye fliegen würden, um Handelsbeziehungen aufzunehmen, und hierbei soll ein Vertreter Gazolinsks mitreisen, um die Interessen des androweit größten Rohölkonglomerats zu vertreten und vielleicht einige Quellen für den Staat zu gewinnen.

Für diesen Auftrag wurde Michail vom Firmenrat ausgewählt. Freudig nimmt er die Aufgabe an.

Weitere Punkte der Sitzung waren der Bau einer neuen Pipeline in das Greskgebirge, da die alte starke Schäden aufweist, sowie die Kürzung von Arbeitsstellen in der Provinz Almachistan.

Die sollen nur kommen, die Streikenden.

Ist froh, das Andro kein Streitkrecht kennt. Sonst hat man ja keine Linken mehr zum austoben

"Maifeiertag, ich hasse diesen blöden Tag", murmelt Michail und guckt aus seinem Bürofenster.
Vor dem Tor der Koskower Gazolinsk-Raffinerie stehen mehrere Dutzend vermummter Demonstranten, in ihren Händen sowohl Flaggen der Roten Faust, als auch Knüppel und ähnlichen Schlagwaffen.

Michail kennt Maiaufstände nur zu gut, er war oft genug selbst bei solchen dabei, weshalb er auch weiß, dass die Meute jeden Moment anfangen könnte zu randalieren.
Heute wär ja frei gewesen, aber Michail wollte vor Ort sein, falls es zu Tumulten kommt. Durch die massiven Stellenkürzungen in letzter Zeit steht die Chance hoch, dass die Leute gleich anfangen die Pipelines anzubohren, oder schlimmer...

:telefon "Vermittlung? Die Polizei... ja, es geht um vermummte Aufständler..."

Und übermorgen wird es wahrscheinlich genauso sein, nur das die Demonstration dann offiziel ist...